Ausgeträumt: MS Deutschland meldet Insolvenz an

Eine Information des Deutschen Verbraucherschutzrings e.V. (DVS)

Ausgeträumt: MS Deutschland meldet Insolvenz an

Der DVS hilft geschädigten Kapitalanlegern

30. Oktober 2014. Die MS Deutschland Beteiligungsgesellschaft mbH und die Reederei Peter Deilmann (beide aus Neustadt in Holstein) haben am 29. Oktober 2014 Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung gestellt. Mit der Traumschiff-Pleite, so der Deutsche Verbraucherschutzring e. V. (DVS), falle auch die nächste Mittelstandsanleihe aus. Deren Anleihegläubiger sollen sich auch an den Kosten der Restrukturierung beteiligen.

Wieder einmal geht eine Mittelstandsanleihe (Volumen: 50 Mio. Euro, Kupon: 6,875%) pleite. Wieder einmal beantragen die Verantwortlichen kurz vor der Zinszahlung Insolvenz in Eigenregie. Wieder einmal soll den Anleihegläubigern ihr finanzieller Verzicht als Restrukturierungshilfe schmackhaft gemacht werden. Wieder einmal wird Anlegern Hoffnung auf ein „besseres Danach“ gemacht.
Wie genau die Restrukturierung aussehen soll, ist noch nicht bekannt. Nach der ersten erfolglosen Gläubigerversammlung, die mangels Anwesenheit nicht beschlussfähig war, ist für den 12. November 2014 eine zweite Versammlung anberaumt. Claudia Lunderstedt-Georgi, die Geschäftsführerin des DVS: „Für Anleihegläubiger ist es wichtig zu erfahren, wie die Sanierung der MS Deutschland aussehen soll. Denn bei dieser Anleihe sind Gläubigerforderungen direkt durch das Schiff besichert. Und das Sprichwort Man soll schlechtem Geld kein gutes hinterherwerfen bedeutet dann eher für den Verkauf des Traumschiffs zu stimmen und sich gegen den Verzicht auf Anlagegelder und versprochene Renditen zu entscheiden.“

Die Anleihegläubiger wurden zunächst um die Stundung der am 18. Dezember 2014 fälligen Zinszahlung gebeten. „Die Gläubiger müssen sich schon einmal auf einen Totalausfall der Kuponzahlung einstellen“, kommentiert Claudia Lunderstedt-Georgi. Zum einen gibt es noch kein Konzept und zum anderen muss erst einmal geklärt werden, ob die beantragte Insolvenz in Eigenverwaltung überhaupt durchgeführt wird, oder ob sie in ein Planinsolvenzverfahren übergeht. „Ob der Verkauf des Schiffs in einem Planinsolvenzverfahren zur Deckung der Forderungen ausreichen würde, steht auf einem anderen Blatt Papier“, ergänzt die DVS-Geschäftsführerin. Ein Gutachten von Oktober 2012 attestierte der MS Deutschland einen rechnerischen Wert von 76,5 Millionen Euro. Doch seit damals hatte das Traumschiff jede Menge Wasser unter dem Kiel und ob der Wert bei einem Verkauf bezahlt werden würde, ist fraglich.

Anleihegläubiger sollten deshalb die nächste Versammlung am 18. Dezember 2014 unbedingt besuchen, oder einen Vertreter senden. Dort kann jeder für sich entscheiden, ob die dann vorgestellten Restrukturierungspläne wirtschaftlich sinnvoll sind oder sich nur als optimistische Prognosen und Zahlenspielerei zum Hinhalten der Anleihegläubiger entpuppt.

Der Deutsche Verbraucherschutzring e.V. (DVS) bündelt die Interessen der Anleger und hat im Juni 2014 die Arbeitsgemeinschaft für Anleihegläubiger von Mittelstandsanleihen gegründet.

Weitere Informationen unter www.dvs-ev.net

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