Autonome Systeme: Fachforum stellt Forschungsministerin Wanka Prototypen vor

Autonome Systeme: Fachforum stellt Forschungsministerin Wanka Prototypen vor

(Mynewsdesk) Hannover, 25. April 2016. Eine neue Generation selbständiger Roboter und Programme revolutioniert unsere Gesellschaft. Anders als bisherige Fabrikroboter werden sie zu alltäglichen Begleitern und Helfern der Menschen. Henning Kagermann, Sprecher des Fachforums Autonome Systeme und acatech Präsident, stellt gemeinsam mit Reimund Neugebauer, einem der zwei Vorsitzenden des Hightech-Forums und Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft der Forschungsministerin Johanna Wanka am 25. April auf der Hannover Messe Prototypen aus Deutschland vor. Gezeigt werden autonome Systeme für die industrielle Produktion, alltägliche Anwendungen wie die Steuerung selbstfahrender Autos und menschenfeindliche Einsatzgebiete wie die Tiefsee.

Demografischer Wandel, Digitalisierung, Energiewende – eine neue Generation selbständiger Roboter und Programme könnte helfen, gesellschaftliche und wirtschaftliche Herausforderungen zu bewältigen. Bundesforschungsministerin Johanna Wanka informierte sich am 25. April 2016 auf der Hannover Messe über Prototypen deutscher Unternehmen und Forschungsinstitute. Vorgestellt werden die Prototypen vom Fachforum Autonome Systeme, einer Arbeitsgruppe im Hightech-Forum der Bundesregierung. Über 60 Expertinnen und Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft erarbeiten hier Anwendungsbeispiele selbstständiger Maschinen und Programme und formulieren Handlungsempfehlungen für Wirtschaft und Politik.

Einsatz in der Tiefsee und auf der Straße

Autonome Systeme werden in ganz unterschiedlichen Anwendungsfeldern eingesetzt. Im Gesundheitswesen machen sie Behandlung und Pflege effizienter. Smarte Gebäude brauchen mit ihrer Hilfe weniger Energie. Selbstfahrende Autos machen Transport- und Logistiksysteme sicherer, leistungsfähiger und nachhaltiger. In menschenfeindlichen Gebieten helfen autonome Roboter nach Katastrophen und bei der Erkundung der Tiefsee.

So kartographiert etwa der Unterwasserroboter DEDAVE des Fraunhofer-Instituts für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung IOSB in bis zu 6.000 Meter Tiefe den Meeresboden und unterstützt die Arbeit an Tiefseekabeln und Pipelines. Ebenfalls auf der Hannover Messe zu sehen ist die Steuerungssoftware D-ROCK des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI). Dank D-Rock kann der DFKI-Laufroboter MANTIS autonom agieren und etwa beim Rückbau von Atomkraftwerken helfen. Aber auch in alltäglichen Situationen wie im Straßenverkehr sorgen autonome Systeme für mehr Sicherheit. Die Deutsche Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt stellt die IPS-Navigationsbox vor, deren Sensoren selbstfahrende Autos mit Umweltdaten versorgen. Insgesamt elf Demonstratoren stellt das Fachforum an zwei Ständen und in einem Zwischenbericht zur Hannover Messe vor.

Großes Wertschöpfungspotenzial, technologischer Nachholbedarf

Das Wertschöpfungspotenzial dieser Technologien gilt als sehr hoch. Bei den Industrierobotern ist Deutschland schon heute europäischer Marktführer und weltweit auf Platz fünf. Im Rekordjahr 2014 wurden mehr als 200.000 Industrieroboter verkauft, die Verkaufszahlen stiegen um 10 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Gelingt die Umsetzung von Industrie 4.0, könnten in Deutschland bis zum Jahr 2025 zusätzliche 270 Milliarden Euro erwirtschaftet werden, schätzt der Branchenverband BITKOM. Serviceroboter könnten dann einen ähnlich großen Marktanteil haben wie Industrieroboter.

Bei Sensorsystemen, Künstlicher Intelligenz und Industrierobotik ist Deutschland bereits gut aufgestellt. Nachholbedarf besteht aber beim maschinellen Lernen und der Mensch-Maschine Interaktion. Wirtschaft und Wissenschaft müssen hier stärker zusammenarbeiten und neue autonome Systeme entwickeln. Das Fachforum empfiehlt eine Community Plattform, um Unternehmen einzubinden, die bisher noch keine Erfahrung mit autonomen Systemen haben.

Roboter können Menschen nicht ersetzen

Untersucht werden im Fachforum auch die gesellschaftlichen Auswirkungen autonomer Systeme. Menschenleere Fabriken sind nicht zu erwarten. Trotz ihrer Fähigkeiten könnten autonome Systeme in vielen Situationen Menschen nicht ersetzen, erklärt Henning Kagermann, der Sprecher des Fachforums und Präsident von acatech. „Ihnen fehlt Alltagsintelligenz und Intuition. Der Mensch wird weiterhin die Ziele vorgeben, die dann von den Maschinen zusehends selbstständig und innerhalb ihres Handlungsspielraums geplant und ausgeführt werden.“ Die Akzeptanz durch menschliche Nutzer werde daher über den Erfolg autonomer Systeme entscheiden.

Das Fachforum Autonome Systeme im Hightech-Forum der Bundesregierung

Das Hightech-Forum ist das zentrale Beratungsgremium der Bundesregierung zur Begleitung der Hightech-Strategie. In acht Arbeitsgruppen, den sogenannten Fachforen, werden detaillierte Fragestellungen erörtert.

Reimund Neugebauer, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft und – gemeinsam mit Andreas Barner vom Stifterverband – Vorsitzender des Hightech-Forums, erklärt:„Das Hightech-Forum bringt die Perspektiven und Interessen von Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft in zentralen, zukunftsweisenden Fragen zusammen. Diese Vernetzung ist entscheidend, um die Innovationskraft am Standort Deutschland zu stärken. Experten aus diesen Bereichen beraten die Regierung bis zum Ende der Legislaturperiode bei der Umsetzung der Hightech‐Strategie und geben konkrete Vorschläge für neue Instrumente und Förderformate der Innovationspolitik. Diese sind insbesondere für technologische Zukunftsfelder, wie autonome Systeme entscheidend, um Deutschlands Wettbewerbsfähigkeit auszubauen.“

Das Fachforum widmet sich der Weiterentwicklung und dem Einsatz autonomer Systeme. Über 60 Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft erarbeiten Empfehlungen und Anwendungsbeispiele für die Technologieentwicklung. Unter Leitung von acatech Präsident Henning Kagermann leiten sie daraus Vorschläge für Rahmenbedingungen ab, etwa zu Haftungsfragen oder der Versicherbarkeit. Eine große Rolle spielen auch die Wertschöpfungspotenziale. Analysiert werden potenzielle Geschäftsmodelle und Fördermaßnahmen für die Marktentwicklung.

Weitere Informationen unter:

www.hightech-forum.de

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