Frauen kauft Kunst von Frauen!

24. Kunstmesse im Bonner Frauenmuseum und Verleihung des Valentine Rothe Preises

Frauen kauft Kunst von Frauen!

Messeplakat

Das Bonner Frauenmuseum eröffnet die 24. Kunstmesse mit neuen Positionen renommierter Künstlerinnen und junger Nachwuchstalente – darunter auch zwölf Nominierte des Valentine Rothe Preises.
100 Künstlerinnen präsentieren vom 21. – 23. November 2014 ihre Arbeiten: Bilder, Objekte und Konzepte der Gegenwartskunst füllen an diesem Wochenende die Hallen des Frauenmuseums. Gezeigt wird ein Querschnitt innovativer Strömungen der weiblichen Kunstszene in Deutschland und dem europäischen Ausland.
Die Projektleiterin der Messe, Julia Henkes verspricht für dieses Jahr ein erweitertes Spektrum: Videoarbeiten, Fotografie, Fotorealismus und Installationen – das sind die Schlagworte auf der einen Seite. Daneben – ebenso umfangreich – abstrakte und konkrete Werke, figurative Arbeiten.
In diesem Jahr haben mehr junge Künstlerinnen das Angebot wahrgenommen, für einen verhältnismäßig günstigen Teilnahmepreis ihre Werke einem breiten Publikum zu präsentieren. Auch die Möglichkeit, den Valentine Rothe Preis, den „Enkelinnen-Preis“ für junge Künstlerinnen zu erhalten, bietet offenbar einen zusätzlichen Anreiz. Die Preisverleihung findet durch die Stifterinnen Dr. Valentine Rothe und Renate Hendricks (MdL) während der offiziellen abendlichen Messeeröffnung statt. Nominiert sind in diesem Jahr Suse Haugk, Eveline Kooijman, Soim Lee, Claudia Linde, Ana Matovska, Anastasiya Nesterova, Luca Marie Reinsch, Ute Schätzmüller, Alina Serebrennikov, Julia Ulrich und Mirjam Wingender. Luca Marie Reinsch ist mit 15 Jahren die mit Abstand jüngste Bewerberin.
Zusätzliche Highlights bietet das diesjährige Rahmenprogramm: Am Eröffnungsabend sorgen Ulrike Reutlinger (Bratsche) und Katharina Schneider (Akkordeon) für die musikalische Begleitung. Am Samstag präsentiert sich die Gruppe ANTIQUARIAT, eine Band mit traditioneller Gipsy-Swing-Besetzung. Evamaria Schaller zeigt am Sonntag eine orts- und raumbezogene Performance. Das KinderAtelier betreut die kleinen Besucher. Und am Ende der Messe wird wieder der Publikumspreis verliehen. Die MessebesucherInnen haben hier das Sagen: Das Publikum wählt die beste Künstlerin selbst aus.

Die Kunstmesse im Frauenmuseum ist seit Jahren eine feste Größe in der Kunstszene. Auch die 24. KMFM ist Verkaufsmesse, Art-Event und Ausstellung. Alle Exponate sind käuflich und die Künstlerinnen und Galeristinnen sind für persönliche Gespräche vor Ort. Die Direktorin des Frauenmuseums, Marianne Pitzen, dazu: „Es hat sich immer gezeigt, dass unser Publikum die Gespräche und den direkten Kontakt zu den Künstlerinnen sehr zu schätzen weiß. Es ist ja gar nicht so üblich, locker über die Kunst zu reden, viele haben es verlernt, und so ging auch der Kunstkauf der „Normalbürger“ verloren. Viel eher hat die Ablehnung der Kunst um sich gegriffen. Was allerdings auch mit dem völlig abgehobenen Kunstmarkt zu tun hat. Doch diese Hochpreisregionen erreichen eh nur wenige Künstlerinnen. Die internationale Artprice-Statistik besagt, dass 16 internationale Künstlerinnen die Millionengrenze geknackt haben, denen allerdings 195 männliche Künstler gegenüberstehen. Hier hilft nur eins: Frauen kauft Kunst von Frauen!“

Um die Qualität der Messe zu halten, gibt es zudem ein Juryverfahren, mit dem aus der Vielzahl der Bewerberinnen die besten und innovativsten Künstlerinnen ausgewählt werden. Dies sind in 2014:
Astrid Bergmann . Stefanie Blueaquin . Monika Buchen . Carola Crede . Martina Rovena Czeran . Sabine Endres . Jeanne Fredac . Christina Gaude . Elena Graure-Manta . Gabriele Gusinde . Ilka Habrich . Suse Haugk . Karin Heissen . Pascale Hussong-Renz . Annette Jellinghaus . Lucie Kazda . Petra Kolberg . Daphna Koll . Eveline Kooijman . Corinna Kraus-Naujeck . Sabine Krüger . Gerda Laufenberg . Soim Lee . Gabriele Pia Leinenbach . Claudia Linde . Katrin Lühmann . Lisa Lyskava . Ana Matovska . Karola Mittelstaedt . Ela Moonen . Heike Negenborn . Hanne Neß . Anastasiya Nesterova . Tatiana Ovrutschskaya . Carola Paschold . Ute-Marie Paul . Jeannette de Payrebrune . Eva Recordon . Luca Marie Reinsch . Martina Riedlberger . Katja Rohsmanith . Dagmar C. Ropertz . Sibylle M. Rosenboom . Gudrun Sailer . Ute Schätzmüller . Barbara Schmitz-Becker . Alina Serebrennikov . Katharina Sommer . Traudel Stahl . Prapatti Susanne Starke . Imke Stolle-d’Silva . Brigitte Struif . Zsuzsa Szvath . Christine Todt . Julia Ulrich . Dagmar von Beschwitz-Both . Karmen Vraun . Julia Wenz . Sibylle Will . Mirjam Wingender . Melanie Ziemons-Mörsch
GALERIEN UND GRUPPEN:
Atelier Nuray Turan: Sumru Akyürek, Sebnem Keceli, Nazan Kuscu, Aylin Menekse, Elif Onaran, Pandora, Belgin Sahin, Funda TarakCoglu, Nuray Turan. Duo Movimiento: Gerlinde Heinke, Sandra Hundelshausen. Künstlerkooperative extract: Kitt Antoni, Bettina Günther, Conny Luley, Lumazen (Birgit Moser), Judith Reiter. NONOS: Mercedes & Franziska Welte.

PROGRAMM

Freitag, 21.11.14 von 14:00-20:00 Uhr
Eröffnungsfeier: 19:00 Uhr
Renate Hendricks, MdL
Marianne Pitzen, Direktorin Frauenmuseum
Verleihung Valentine Rothe Preis: Dr. Valentine Rothe
Musik: Ulrike Reutlinger (Bratsche) und Katharina Schneider (Akkordeon)

Samstag, 22.11.14 von 14:00-20:00 Uhr
17:00 Uhr Musik mit ANTIQUARIAT, eine Band mit traditioneller Gipsy-Swing-Besetzung

Sonntag, 23.11.14 von 11:00-18:00 Uhr
17:00 Uhr Performance von Evamaria Schaller
17:30 Uhr Vergabe Publikumspreis 17:30

ÖFFNUNGSZEITEN:
Freitag, 21.11.2014 14:00 – 20:00 Uhr (offizielle Eröffnungsfeier 19 Uhr)
Samstag, 22.11.2014 14:00 – 20:00 Uhr
Sonntag, 23.11.2014 11:00 – 18:00 Uhr

Kinderatelier: Sa + So 15:00-17:00 Uhr

Eintritt inkl. Katalog 7 EUR

Anreise:
Parkmöglichkeiten: Stadthausgarage – Oxfordstraße
Wegbeschreibung: http://bit.ly/frauenmuseumanfahrt

Das erste Frauenmuseum weltweit zeigt Kunst und Geschichte von Frauen – interdisziplinär und international. Themenausstellungen greifen aktuelle Diskussionen und wissenschaftliche Forschungsergebnisse auf. Insbesondere die Geschichte der Frauen von matriarchaler Vorzeit bis in unsere Gegenwart wird lebendig dargestellt.

Wer zum ersten Mal in dieses Museum kommt, der staunt in der Regel nicht schlecht: Das Bonner Frauenmuseum ist mit Sicherheit kein Museum, das sich in die Phalanx der rheinischen Museumslandschaft nahtlos einfügt. Warum nicht?
Dieses Museum ist definitiv näher am Puls der Zeit: Die Ausstellungen greifen aktuelle Fragen, wissenschaftliche Forschungsergebnisse und politische Diskussionen auf. Darunter brisante Themen wie Sexhandel, Mythos Mutter, Frauenwahlrecht, Alleinerziehende, Frauen der Weltreligionen. Das Frauenmuseum ist schneller als andere: Die Themenausstellungen wechseln im Schnitt alle drei Monate. Und es ist ein Museum, das weit mehr unternimmt als klassische Ausstellungstätigkeit. Die Kunstmesse im November und die Mode- und Kunstkleidermesse im März sind solche Highlights. Spätestens an solchen Wochenenden wird auch dem letzten Besucher klar: Das Frauenmuseum ist ein offenes Haus, ein Labor, bereit für viele Experimente und noch nicht Erprobtes. Hier gibt es die innovativen Dinge zu sehen, die noch nicht unter dem Diktat des Kunstmarktes stehen, sondern noch frisch (im wahrsten Sinne des Wortes) sind. Klar, diese Museumsphilosophie ist auch eine Herausforderung für Besucher. Hier geht es nicht um Kunstkonsum, sondern vor allem um das aktive Kunsterlebnis – leichter ist: ein Picasso ist eben ein Picasso, ein Picasso…

Dürfen Männer ins Frauenmuseum? Klar: Für nur 4,50€ dürfen sie sich bilden und inspirieren lassen und mittlerweile erlauben die Museumsfrauen ausgewählten Künstlern sogar im Haus auszustellen.
Gegründet wurde das Museum 1981 von Marianne Pitzen, der heutigen Direktorin, und einer Gruppe interdisziplinär arbeitender Frauen. Getragen wird es unter anderem vom Verein „Frauenmuseum – Kunst, Kultur, Forschung e.V.“ mit knapp 400 Mitgliedern. Mittlerweile schaut das Frauenmuseum auf über 600 Ausstellungen zurück und ist mit seinen umfangreichen Begleitprogrammen, dem Kinderatelier und drei unterschiedlichen Archiven längst zu einer auch international anerkannten Institution geworden. Den Modellcharakter des Museums als Werkstatt, Ideenpool und Laboratorium unterstützen zusätzliche Atelierräume für Künstlerinnen. Seit Bestehen des Museums wurden Arbeiten von mehr als 2500 Künstlerinnen gezeigt. Viele von ihnen konnten sich inzwischen auf dem internationalen Kunstmarkt etablieren. Das Frauenmuseum Bonn ist außerdem Sitz des 2012 gegründeten Verbandes International Association of Women’s Museums.

Kommende Ausstellungen:

30.11. – 30.01.2015 Theobald Simon Preis der GEDOK, Bundesweite Ausschreibung, Ausstellung der Preisträgerin. c/o Prof. Ulrike Rosenbach/Präsidentin der GEDOK

14.12. – 08.03.2015 Gabriele Münter. Die Blaue Reiterin und ihr Freundeskreis. Eine Hommage an die Künstlerin.

Kontakt
Frauenmuseum
Dr. Klaudia Nebelin
Im Krausfeld
53111 Bonn
0228 92 89 45 27
klaudia.nebelin@frauenmuseum.de
http://www.frauenmuseum.de