Gemeinsam für Äthiopien: Stiftungen arbeiten zusammen

Über die wirkungsvolle Zusammenarbeit von Stiftungen und der Notwendigkeit, den Menschen in Äthiopien eine Perspektive zu geben.

Gemeinsam für Äthiopien: Stiftungen arbeiten zusammen

Gemeinsam für Äthiopien: Dr. Peter Schaumberger (links) und Friedrich Wolter

Hannover/München, 7. Dezember 2015. Die Stiftung Menschen für Menschen plädiert dafür, am Kern des Flüchtlingsproblems der Hunger- und Armutsflüchtlinge anzusetzen: an der Situation in den Heimatländern. „Wir müssen den Menschen in ihrem eigenen Land Hilfe zur Selbstentwicklung geben – das Credo des Stiftungsgründers Karlheinz Böhm. Zäune und Stacheldraht sind nicht die richtigen Mittel, Flüchtlingsströmen zu begegnen. Nur das Engagement in den Heimatländern kann auf lange Sicht die Situation der Menschen verbessern und ihnen die nötige Perspektive bieten, um ihr Land weiter voranzubringen“, sagte Dr. Peter Schaumberger, Vorstand der Stiftung Menschen für Menschen – Karlheinz Böhms Äthiopienhilfe, am Freitag in Hannover.

Schaumberger wies dabei auf die Hilfe der Friedrich-Wolter-Stiftung „Für Menschen in Not“ aus Hemmingen hin. Friedrich Wolter unterstützt mit seiner Stiftung seit dem vergangenen Jahr Maßnahmen vonMenschen für Menschen im Projektgebiet Dano sowie bei der Bekämpfung der aktuellen Hungersnot in Äthiopien. Seit 2013 istMenschen für Menschen in dem 659 km² großen Gebiet tätig, das rund 200 Kilometer südwestlich von Addis Abeba liegt und Heimat für 100.000 Menschen ist. „Gemeinsam können wir mehr bewirken“, bestätigt Peter Schaumberger. „Punktuelle Projekte reichen nicht aus, um den Lebensstandard der Menschen nachhaltig zu verbessern. Erst die gleichzeitige Berücksichtigung aller Lebensbereiche bietet Hilfe zur Selbstentwicklung und darin haben wir eine fast 35-jährige Erfahrung. Die Zusammenarbeit mit Stiftungen ist hierbei ein äußerst bedeutender Faktor.“

Das Basisprogramm der Stiftung Menschen für Menschen und der Stiftung „Für Menschen in Not“ sieht vor, im Projektgebiet bis 2018 insbesondere Felderträge zu steigern und Frauen und Gesundheit zu fördern. Bis heute konnten die Lebensumstände von über fünf Millionen Menschen in Äthiopien durch die Arbeit von Karlheinz Böhms Äthiopienhilfe nachhaltig verbessert werden. Umgesetzt werden die Projekte vor Ort von über 750 äthiopischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vonMenschen für Menschen.

Hungersnot

Über 8,2 Millionen Menschen – Frauen, Männer und Kinder – sind derzeit von einer Hungersnot in Äthiopien bedroht. Grund dafür sind ausgebliebene Regenfälle im Frühjahr und Sommer. Die Folge: Die Saat ist verdorrt, die Felder vertrocknet, es bleibt nichts zum Ernten und die Menschen haben dort nicht mehr genug zu essen. Stehen die notwendigen Nahrungsmittelhilfen nicht zur Verfügung, sind die Betroffenen dazu gezwungen, das Saatgut zu essen oder ihre letzten Tiere zu verkaufen, um nicht zu verhungern. Wenn sich daran mittelfristig nichts ändert, werden die Menschen ihre Heimat verlassen müssen, bevor die endlose Spirale aus Armut und Hunger beginnt.

„Doch Hunger kommt nicht über Nacht. Wenn Bauernfamilien Vorräte anlegen können, weil ihre Felder genug Ertrag bringen und sie zusätzlich über ein Einkommen abseits der Landwirtschaft verfügen, gelingt es, die Folgen derartiger Dürreperioden abzuschwächen. Deshalb ist es wichtig, mit langfristigen integrierten Projekten die Ernährungssicherheit in Äthiopien nachhaltig zu verbessern“, betont der promovierte Agrarwissenschaftler Peter Schaumberger.

Nachhaltigkeit in Form von integrierten ländlichen Entwicklungsprojekten

Die Projektarbeit von Menschen für Menschen setzt genau hier an: Die Bauern erhalten neues Wissen über verbesserte Anbaumethoden, Erosionsbekämpfung und Bewässerung. Die Einführung von neuen und ertragreicheren Obst- und Gemüsesorten verbessert zusätzlich den Ernteertrag und damit das Einkommen der Bauernfamilien, die so Reserven für Notzeiten anlegen können.

Im Rahmen sogenannter integrierter ländlicher Entwicklungsprojekte realisiert Menschen für Menschen verzahnte Maßnahmen aus den Bereichen Landwirtschaft, Wasser, Bildung, Gesundheit und Einkommen.

Der wichtigste Erwerbszweig in Äthiopien ist die Landwirtschaft mit über 80 Prozent der Erwerbstätigen. Ihre Leistungsfähigkeit sichert die Lebensmittelversorgung in Stadt und Land. Aus diesem Grund können aber auch Dürreperioden – so wie derzeit – katastrophale Folgen haben. „Gerade jetzt, während der schlimmsten Dürre seit 30 Jahren, zeigt sich, dass große Teile der äthiopischen Bevölkerung noch zu abhängig von einfacher Landwirtschaft sind“, erklärt Peter Schaumberger. Außerhalb der langfristig geführten Projektregionen von Menschen für Menschen unterstützt die Hilfsorganisation daher mit zusätzlicher Nothilfe wie Getreide, Öl, Hülsenfrüchten und Nahrungsergänzungsmitteln für Kinder, Schwangere und stillende Mütter.

Um noch nachhaltiger zu helfen, setzt Menschen für Menschen auf Bildung, denn nur dann kann eine Entwicklung erfolgen. Die Maßnahmen der Stiftung beschränken sich dabei nicht auf den Bau und die Ausstattung von Schulen und Berufsbildungszentren, sondern kommen vielen Aufgabengebieten zugute wie beispielsweise Trainings im Bereich der Landwirtschaft oder der Kleinkreditprogramme.

„Wir helfen bei Existenzgründungen und ermöglichen so ein gesichertes Einkommen“, erklärt Schaumberger. Bis heute wurden über 22.000 Kleinkredite an Frauen vergeben, die damit ein kleines Gewerbe aufbauen konnten. Dadurch verbesserte sich die Einkommenssituation für viele äthiopische Familien und die wirtschaftliche Entwicklung für ganze Regionen.

In Äthiopien haben nur 50 Prozent der Bevölkerung Zugang zu sauberem Wasser. In Anbetracht dieser Probleme gehört die Verbesserung der Wasserversorgung zu den Hauptzielen vonMenschen für Menschen. Bis heute wurden über 2.000 Wasserstellen gebaut. Zu den Maßnahmen gehört aber auch der Kampf gegen die medizinische Unterversorgung. In den kommenden drei Jahren sollen u.a. knapp 100.000 Kinder unter fünf Jahren gegen oft tödlich endende Krankheiten geimpft werden.

Spendenkonten
FÜR MENSCHEN IN NOT
Gemeinnützige Friedrich-Wolter-Stiftung
Deutsche Bank Hannover
IBAN: DE90 25070070 0015645500
BIC: DEUTDE2HXXX
Klewertweg 54 A; 30966 Hemmingen
friedrich.wolter@gmx.de
www.fuer-menschen-in-not.de

Stiftung Menschen für Menschen
Stadtsparkasse München
IBAN: DE64701500000018180018
BIC: SSKMDEMM
Brienner Str. 46; 80333 München
www.menschenfuermenschen.de
https://www.facebook.com/menschenfuermenschen

Über Menschen für Menschen:

Am 16. Mai 1981 legte der damalige Schauspieler Karlheinz Böhm mit seiner legendären Wette in der Sendung Wetten, dass..? den Grundstein für seine Äthiopienhilfe. Am 13. November 1981 gründete er die Stiftung Menschen für Menschen. Seitdem leistet die Organisation Hilfe zur Selbstentwicklung in Äthiopien. Im Rahmen sogenannter integrierter ländlicher Entwicklungsprojekte verzahnt Menschen für Menschen gemeinsam mit der Bevölkerung Maßnahmen aus den Bereichen Landwirtschaft, Wasser, Bildung, Gesundheit und Einkommen. Die Stiftung trägt das Spendensiegel des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI). Bei einer Untersuchung von Spendenorganisationen der Stiftung Warentest für die Ausgabe 11/2014 der Zeitschrift Finanztest schnitt Menschen für Menschen besonders gut ab. Die Wertung sehr gut erhielt die Stiftung bei einem Transparenz-Test (2014), der von der gemeinnützigen und unabhängigen Phineo AG in Kooperation mit Spiegel online durchgeführt wurde.

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