Grauer Star: Untersuchung mit der Spaltlampe liefert Diagnose

Bei der Diagnose des Grauen Stars greifen Augenärzte auf das Spaltlampenmikroskop zurück

Grauer Star: Untersuchung mit der Spaltlampe liefert Diagnose

Untersuchung der Augen erfolgt mit der Spaltlampe. (Bildquelle: © jayzynism – Fotolia.com)

Es zählt zu den wichtigsten diagnostischen Instrumenten in einer augenärztlichen Praxis oder Klinik: Das Spaltlampenmikroskop, kurz „Spaltlampe“. Das ophthalmologische Untersuchungsgerät ist ein Spezialmikroskop, mit dem der Augenarzt die Augen stereoskopisch betrachten kann. Das Mikroskop ermöglicht heute eine in der Regel sechs- bis vierzigfache Vergrößerung. Areale im Auge wie die Linse, die Rückfläche und die Vorderkammer oder auch die Hornhaut können mit Hilfe der Spaltlampe sehr präzise untersucht werden. Mittels spezieller Augentropfen wird im Rahmen der Untersuchung dafür gesorgt, dass sich die Pupille des Auges vorübergehend weit öffnet. So kann sich der Augenarzt ein sehr gutes Bild vom Augeninnern machen und schnell feststellen, ob beispielsweise ein Grauer Star, medizinisch Katarakt, vorliegt.

Mit der Spaltlampe stellt der Augenarzt fest, ob ein Grauer Star vorliegt

Das Spaltlampenmikroskop wurde vom schwedischen Mediziner und Nobelpreisträger Allvar Gullstrand (1862 bis 1930) im Jahr 1910 entwickelt. Die industrielle Produktion des Spaltlampenmikroskops erfolgte daraufhin zunächst bei Carl Zeiss in Jena und Haag-Streit in Bern. Schnell wurde die vielfältig einsetzbare Spaltlampe zum wichtigsten Untersuchungsgerät in der Augenheilkunde. Moderne Spaltlampen sind zudem mit einem sogenannten Applanationstonometer nach Goldmann ausgestattet, mit dem auch der Augeninnendruck gemessen werden kann.

So verläuft eine Grauer Star Untersuchung mit der Spaltlampe

Viele kennen diese Situation im Behandlungszimmer des Augenarztes: Während der Untersuchung sitzt der Patient vor dem Spaltlampenmikroskop. Der Patient sollte eine feste Auflage für Stirn und Kinn haben. Der Arzt beginnt bei seiner Untersuchung oftmals mit der Hornhaut des Auges. Schon hier können Sehstörungen festgestellt werden, die im Zusammenhang mit dem Grauen Star stehen. Eine Untersuchung der natürlichen Augenlinse verschafft schnell Klarheit darüber, ob eine Katarakt vorliegt. Liegen eindeutige Hinweise vor, folgen weitere Untersuchungen. Wie bei vielen Erkrankungen ist eine frühe Diagnose wichtig für den Therapieerfolg. Augenärzte raten deshalb zu regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen ab dem 40. Lebensjahr.

Die Operation bei Grauem Star kann in der Regel ambulant durchgeführt werden. Dabei handelt es sich um einen minimalinvasiven Eingriff, bei dem die Linsenvorderkapsel geöffnet und die Linse meist mithilfe von Ultraschall oder durch einen Femtosekundenlaser zerkleinert und anschließend entfernt bzw. abgesaugt wird. Danach wird eine spezielle Kunstlinse, eine sogenannte Intraokularlinse, in den leeren Kapselsack eingesetzt. Auch die Ausheilung erfolgt in der Regel komplikationslos – die kleine Öffnung verschließt sich von selbst. Katarakt-Operationen sind nach heutigem Standard ein sehr sicherer Eingriff. Dadurch, dass die Kunstlinse individuell angepasst wird, kann eine bestehende Fehlsichtigkeit korrigiert werden.

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