Lowcost-Automation als Zukunftsmarkt

Komponenten-Hersteller igus setzt auf Produktvielfalt schnell ab Lager – In Minuten online konfiguriert – Kunststoffe zunehmend ergänzt durch Elektronik
Lowcost-Automation als Zukunftsmarkt

Überschattet von Naturkatastrophen und Strahlenangst in Japan hat Kunststofftechnik-Spezialist igus GmbH, Köln, zur jährlichen Pressekonferenz auf der Hannover-Messe eingeladen. Das Unternehmen, 28 eigene Niederlassungen weltweit zuzüglich Händlerstützpunkte in weiteren 35 Ländern, ist seit über 25 Jahren in Japan vertreten, nur 120 Kilometer von Fukushima entfernt. CEO Frank Blase: „Zu unserer großen Erleichterung sind alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und deren Familien unversehrt.“ Infolge des schweren ersten Erdbebens habe es zwar Verwüstungen in der Verkaufszentrale in Tokyo und im Lager in Tochigi nahe der Hauptstadt gegeben. „Doch das waren glücklicherweise alles nur mechanische Schäden“, so Blase, die überdies binnen einer Woche behoben wurden.

Über 80 neue
Kunststoff-Produkte
In Hannover präsentierte igus, Experte für Energiezuführungen und Polymerlager, wieder über 80 Produktneuheiten und Programmerweiterungen. Dabei sieht das Unternehmen die Bereiche Lowcost-Automation bzw. Lowcost-Robotics als Zukunftsmarkt. Bei den Energieketten und Leitungen wurden neu vorgestellt u.a. ein völlig neu designtes „E6“-System, 37 Prozent leichter, einfach zu montieren, für noch dynamischere Bewegungen. Diese zweite Generation mit Namen „E6.1“ ist eine schnelle, sehr leise und vibrationsarme Energiekette, die besonders abriebfest bzw. verschleißarm ist. Weiter zeigte das Unternehmen u.a. eine energieeffiziente „E2/000“-Rollenkette für lange Verfahrwege, die 75 Prozent weniger Antriebskraft braucht, sowie die Datenleitung „Chainflex CF11“ jetzt mit 6,8xd Mindestbiegeradius in der Energiekette. Im Bereich Polymerlager stellte igus u.a. „grüne“ schmierfreie „iglidur“-Gleitlager vor, die zu 54 Prozent auf nachwachsenden Rohstoffen basieren, extrem verschleißfeste wartungsfreie „xiros“-Kugellager für hohe Drehzahlen oder auch „DryLin“-Steilgewindemuttern mit „Zero-Backlash“-Mechanismus, die über die gesamte Lebensdauer geringstes Axialspiel gewährleisten.

Immer mechatronischer
Dabei wird das Unternehmen immer mechatronischer, auch im Bereich der Lowcost-Automation. Dazu präsentierten die Kölner neu z.B. anschlussfertige Linearachsen mit NEMA-Schrittmotoren, ein kompaktes, schnell montierbares Condition Monitoring-System für lange Energieketten-Verfahrwege, eine intelligente Förderkette für Pick-and-Place-Anwendungen oder auch jetzt ab Lager lieferbare Mehrachsgelenke für Lowcost-Roboter, optional mit Antriebseinheit und dem Prototypen einer einfachen Steuerungssoftware. Frank Blase: „Basis allen Fortschritts bilden unsere eigenen, tribologisch optimierten Kunststoffe, zunehmend kombiniert mit elektronischen Elementen.“ Kernkompetenzen blieben die Materialforschung als Basis des Unternehmenskonzeptes „plastics for longer life“ und permanent neue, pfiffige Konstruktionsideen, so Blase.

Alle Bewegungen
sicher und kostengünstig
Das habe schon heute zu einer enormen Produktvielfalt geführt für Einsätze überall dort, wo Maschinen und Anlagen jedweder Art in Bewegung sind. Weit über 80.000 Produkte umfasst das Lieferprogramm ab Lager. Das Spektrum reicht von Maxi-Energieketten für Offshore-Anwendungen über Ketten für Drehbewegungen um 3.000 Grad bis hin zu Lichtwellenleitungen für den dauerbewegten Einsatz in Ketten bei arktischen – 40 °C. Von – alle schmier- und wartungsfrei – winzigen Hochtemperatur-Mikrolagern bis 0,7 mm Innendurchmesser über Hybrid-Linearlager, die gleiten und rollen, bis hin zu verschleißfesten, leichten Kugellagern für hohe Umdrehungsgeschwindigkeiten. Frank Blase: „Bei allem, was wir entwickeln und herstellen, bleiben wir Komponentenbauer. Und wir konzentrieren uns“, so Blase weiter, „auf Tribo-Polymere. Die modernen Kunststoffe ermöglichen es, unseren Kunden neben dem Faktor hohe Lebensdauer auch Kostenvorteile und spezifische Zusatznutzen zu bieten. Geringes Gewicht etwa, Geräuscharmut, Schmierfreiheit und Energieeffizienz.“

Alles wird kurzfristiger
„Konfiguriert in Minuten, geliefert in Stunden“, unter diesem Motto will igus seine Lieferschnelligkeit ab Lager perfektionieren. „Alles wird kurzfristiger, kein Kunde will warten, er braucht die Bauteile sofort“, so Frank Blase, „immer häufiger dabei komplett vorkonfektioniert – auch das spart Zeit.“ Durchschnittlich seien in den letzten Monaten rund 97 Prozent aller igus-Katalogartikel sofort verfügbar gewesen, der gleiche Wert wie vor einem Jahr. Freilich stemmt die Fabrik heute um ein Vielfaches höhere Auftragseingänge. Das dies möglich ist, sei u.a. darauf zurückzuführen, dass Elemente des lean managements und der lean production viele Prozesse bei igus bestimmen. Wichtiger Bestandteil davon sind die Online-Werkzeuge, von denen jetzt 8 neue Konfiguratoren und Produktfinder vorgestellt wurden. In 2010 hatte das Unternehmen ein Umsatzplus von 42,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr erwirtschaftet (gegenüber 2008: plus 3,5 Prozent). Der Gruppenumsatz stieg 2010 konsolidiert auf 310 Millionen Euro. Positive Währungseffekte ermöglichten, zusätzlich zur anspringenden Konjunktur, diese erfreuliche Umsatzentwicklung.
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