Warum Banken beim Finanzcheck oft einseitig beraten

Gerade klassische Filialbanken werben mit ihrer Beratung am hart umkämpften Markt der Finanzdienstleistung.

Das Beratungsangebot für die beste Geldanlage ist oft das Argument, um höhere Gebühren im Vergleich zu Direktbanken und Online-Brokern zu rechtfertigen. Doch hält die Beratung der Institute das, was sie verspricht – auf die individuellen Bedürfnisse und Wünsche der Kunden abgestimmte Lösungen, die einen echten Mehrwert bieten? Zweifel sind angebracht.

Finanzberatung oder Vertrieb

Sicher ist die Finanzberatung zur richtigen Geldanlage der Banken nicht per se schlecht. Es gibt viele Berater, die sich tatsächlich um Kunden bemühen. Und auch im Bankgeschäft ist man sich des Zusammenhangs zwischen Beratung, die einen echten Mehrwert bietet, und langfristiger Kundenbindung bewusst.

Dennoch besteht potentiell ein Spannungsverhältnis zwischen Beratung und Vertrieb. Beratung orientiert sich am Kundennutzen und will die für den Kunden beste Lösung bieten, beim Vertrieb geht es um den Verkauf von Finanzprodukten und die Gewinnerwirtschaftung. Geraten beide Prinzipien miteinander in Konflikt, siegt oft der Vertriebsgedanke. Dafür sorgen nicht nur die institutseigenen Vertriebsvorgaben, an denen die Berater gemessen werden.

Auch die Vergütungs- und Provisionssysteme sind so konzipiert, dass eher der Verkauf als die – produktunabhängige – Beratung begünstigt wird. Der Erfolgs- und Ergebnisdruck im Bankgewerbe tut ein Übriges, um ‚Beratung‘ in eine bestimmte Richtung zu lenken. Das Ergebnis ist: das was als Finanzberatung vermarktet wird, ist häufig tatsächlich Vertrieb.

Finanzcheck ist nur ein Marktausschnitt

Dessen sollte man sich als Kunde bewusst sein, wenn man einen Beratungstermin bei seiner Bank wahrnimmt. Wer zu seiner Bank geht, wird wahrscheinlich bevorzugt Geldanlage-Produkte des eigenen Hauses oder von Kooperations- und Vertriebspartnern empfohlen bekommen. Dabei stehen vor allem solche Geldanlagen im Fokus, die der Bank und/oder dem Berater hohe Ergebnisbeiträge oder Provisionserträge bringen. Jedenfalls bekommt der Kunde bei seiner Bank sehr oft nur einen Marktausschnitt präsentiert.

Ein guter Berater wird dabei Kundenbedürfnisse und die hausinternen Vorgaben in eine Balance bringen können, das Beratungsergebnis ist dann trotz der Produkteinschränkungen durchaus von Wert. Schlechte Berater ignorieren dagegen den Kundenbedarf und versuchen, bestimmte Geldanlage-Produkte aufzudrängen. Das Problem dabei ist: für den beratenen Kunden ist nicht immer ohne weiteres erkennbar, welchen Berater-Typ er vor sich hat. Die Informationsverteilung zwischen Bankberater und Kunde ist asymmetrisch. In der Regel kennt der Kunde sich weniger gut mit den Finanzmärkten und Produkten aus als der Berater selbst. Das macht ihn anfällig, zum Opfer schlechter Beratung zu werden.

Wann Finanzberatung schlecht ist

Wann ist Vorsicht angebracht? Hierzu einige Hinweise:

– Der Berater rät häufig zu Umstrukturierungen, Portfolio-Optimierungen und Umschichtungen. Dann liegt der Verdacht nahe, dass an Provisionen beim Verkauf und Kauf von Papieren verdient werden soll

– Es wird Termindruck mit zeitlich befristeten Angeboten, vermeintlichen Schlussterminen und Zeichnungsfristen erzeugt. Damit sollen Kunden zum Abschluss gedrängt werden, ohne Angaben kritisch zu hinterfragen

– Angeblicher Handlungsbedarf wird als Verkaufsargument eingesetzt: die Rentenlücke, Änderungen bei gesetzlichen Rahmenregelungen, unzureichender gesetzlicher Schutz usw.

– Produkte mit besonderen Vorteilen werden überdeutlich angepriesen: zum Beispiel Anlagen mit Kapitalgarantie oder Verlustbegrenzung. Mehr Sicherheit bedeutet aber in der Regel deutliche Renditeeinschnitte

– Komplexe Geldanlage Produkte wie Zertifikate oder Derivate werden ohne ausreichende Erklärung und Hinweis auf die Risiken empfohlen.

Es ist daher grundsätzlich ratsam, nicht unvorbereitet in ein Beratungsgespräch zum finden der richtigen Geldanlage zu gehen. Zumindest sollte vorher Klarheit über die eigene finanzielle Lage, die persönliche Einstellung zu Risiko und Rendite sowie den konkreten Bedarf bestehen. Auch zu schnellen Entscheidungen sollte man sich nicht drängen lassen.

Honorarberatung – eine Lösung?

Seitens der Verbraucherschutz-Politik wird mehr unabhängige Finanzberatung unterstützt. Mit dem Honorar-Anlageberatungsgesetz ist kürzlich erstmals das gesetzliche Berufsbild des Honorar-Anlageberaters geschaffen worden. Er darf nur auf Honorarbasis beraten und keine Provisionen annehmen. Auch Banken können honorarbasierte Finanzberatung anbieten, müssen sie aber personell-organisatorisch strikt von der herkömmlichen provisionsorientierten Finanzberatung trennen. Ob die Institute von den neuen Möglichkeiten Gebrauch machen, bleibt abzuwarten. Bisher zeigt sich die Branche eher zurückhaltend.

Welche ist die beste Geldanlage für mich?

Anleger ist nicht gleich Anleger. Jeder, der sein Geld in eine Geldanlage investiert, verbindet damit bestimmte Erwartungen, verfolgt persönliche Ziele und legt auf gewisse Eigenschaften bei Finanzprodukten Wert. So individuell wie der Mensch im Allgemeinen ist, so ist er es auch in Bezug auf Finanzanlagen.

Geldanleger – Die einzelnen Kategorien

Dementsprechend ist die Anleger-Bandbreite groß. Trotz dieser Vielfalt wird versucht, Typisierungen vorzunehmen und Geldanleger nach charakteristischen Merkmalen einzuordnen. Das ist zum Beispiel wichtig, wenn es darum geht, in der Beratung Produkte und Lösungen zu empfehlen.

Aber auch für die persönliche Standortbestimmung kann es nützlich sein, sich über das eigene Anlageverhalten klar zu werden. Entscheidend: Position zu Rendite und Risiko der Geldanlage Entscheidende Merkmale für die Bildung von Geldanleger-Kategorien sind immer die Einstellungen zu Rendite und Risiko.

Das sind die beiden Faktoren, die die Wertschätzung von Finanzprodukten in der Regel vor allen anderen beeinflussen. Eine gewisse Rolle spielt auch noch die Verfügbarkeit oder Liquidität. Sie kann dabei aber auch im Zusammenhang mit dem Risiko gesehen werden.

Zwischen Rendite und Risiko besteht ein konfliktäres Verhältnis. Anleger möchten am Markt eine möglichst hohe Rendite bei möglichst geringem Risiko realisieren. Höhere Renditen sind bei Geldanlagen aber nur dann zu erzielen, wenn auch ein höheres Risiko eingegangen wird. Das Rendite-Plus kann nämlich ökonomisch als Entschädigung für das zusätzliche Risiko gesehen werden.

Das ist der Grund, warum Aktien im Schnitt rentierlicher sind als das klassische Sparbuch oder zum Beispiel Renten- beziehungsweise Aktienfonds. Diese machen den gefürchteten Totalverlust unwahrscheinlicher und lassen den sicherheitsorientierten Geldanleger ruhiger schlafen.
Typische Geldanleger im Überblick

Anleger müssen sich daher im Zweifel entscheiden, was sie vorziehen: die höhere Rendite bei höherem Risiko oder eine niedrigere Verzinsung bei mehr Sicherheit. Dies bildet den Ansatz, um zwischen unterschiedlichen Anlegertypen zu differenzieren. Grundsätzlich werden dabei drei Anlegertypen und Risikoklassen unterschieden:

spekulative Anlegertyp
risikobewusste Anlegertyp
sicherheitsorientierte Anlegertyp

Der spekulative Geldanleger

Der Spekulant ist von allen Anlegertypen am risikofreudigsten. Er ist bereit, für praktisch jede Chance auf einen zusätzlichen Gewinn ein höheres Risiko in Kauf zu nehmen. Der spekulative Anleger denkt und handelt eher auf kurze Sicht. Er fokussiert sich auf schnelle Rendite-Möglichkeiten und versucht selbst kleinste Vorteile mitzunehmen. Dafür riskiert er gegebenenfalls auch Verluste. Dieser Anleger-Typ agiert bevorzugt an den Börsen mit aktien.

Mehr noch als klassische Handelsgüter wie Aktien stehen dabei Derivate – Optionen und andere Arten von Termingeschäften – im Mittelpunkt, denn hierbei handelt es sich um Geldanlagen bei denen die Kursausschläge und damit die Chancen auf hohe Zusatzgewinne am größten sind. Wer sich diesem Anlegertyp zugehörig fühlt, bewegt sich in der Welt der Daytrader, die versuchen kurzfristige Kursschwankungen und -differenzen von anleihen zu nutzen und das damit verbundene Risiko in Rendite zu wandeln.
Der risikobewusste Anlegertyp

Er berücksichtigt den Zusammenhang von Rendite und Risiko. Er nimmt bis zu einem gewissen Grad Risiken in Kauf, wenn damit zusätzliche Rendite-Chancen verbunden sind. Im Unterschied zum spekulativen Anleger ist der risikobewusste Anleger nicht grenzenlos risikofreudig. So versucht er, Risiken zum Beispiel durch Fonds zu streuen und zum Teil auch abzusichern sowie unnötige Risiken wie z.b durch einzelne Aktien zu vermeiden. In diesem Sinne setzen risikobewusste Anleger auch nicht auf eine einzige Anlagekategorie, sondern investieren in mehreren Geldanlageformen, zum Beispiel Aktien, Immobilien, Renten, Rohstoffen und klassischen Einlagen.

Die Anlageperspektive ist eher mittel- bis langfristig. Der risikobewusste Anleger will Rendite-Chancen auf längere Sicht nutzen und dabei sein Risiko zu begrenzen. Rentenfonds oder auch Fonds im allgemeinen sind dafür gut geeignet da diese das Risiko über verschiedene Geldanlagen streuen und als konservative Geldanlage dabei die warscheinlichkeit eines Totalverlusts deutlich minimieren im vergleich zu einem Aktien depot das nur aus wenigen Geldanlagen besteht.
Der sicherheitsorientierte Anlegertyp

Er möchte möglichst gar kein Risiko eingehen. Der sicherheitsorientierte Anleger nimmt daher auch niedrige Renditen in Kauf, wenn nur sein Geld gegen Verluste geschützt ist. Der deutsche Sparer ist tendenziell sicherheitsorientiert. Nur so ist zu erklären, das nach wie vor ein Gros des privaten Geldvermögens in Deutschland in klassischen Bankeinlagen wie dem Sparbuch, Tagesgeld oder Festgeld investiert wird. Die Sicherheit wird dabei vor allem durch den gesetzlichen Einlegerschutz und fehlende Kursrisiken gewährleistet.

Häufig übersehen wird der schleichende Wertverlust durch eine Verzinsung unterhalb der Inflationsrate. Der sicherheitsorientierte Anleger ist eher langfristig orientiert, er möchte sich auch um seine Geldanlage nicht intensiver kümmern müssen. Er bevorzugt aus diesem Grund vor allem einfache überschaubare Produkte. ein Beispiel sind auch dabei Rentenfonds. Dieses eher konservative Geldanlage eignet sich häufig besonders gut für den sicherheitsorientierten Anlegertyp.

Eine Vereinfachung

Sicher sind diese Typisierungen vereinfachend. In der Reinform sind sie selten verwirklicht. So lassen sich bei risikobewussten Anlegern theoretisch wieder mehrere Abstufungen der Risikobereitschaft unterscheiden. Je höher dabei die Risikobereitschaft ist, umso größer wird der Anteil risikobehafteter Investments im Portfolio sein. Auch andere Anlegertypen können noch näher analysiert werden.

Anlegertyp und Lebensphasen

Manchmal werden Anleger-Typen in Zusammenhang mit Lebensphasen gebracht. So ist nachvollziehbar, dass junge Anleger am Beginn ihres Berufslebens sich mehr Risikobereitschaft leisten können, als Sparer, die schon älter sind und für ihr Alter oder eine Familie sorgen müssen.

Bei Berufseinsteigern wird man daher mehr spekulative oder risikobewusste Anleger vermuten als bei Mitfünfzigern, die sich dem Ruhestand nähern. Dennoch ist bei solchen Verallgemeinerungen Vorsicht angebracht. Die Zugehörigkeit zu einem Anlegertyp ist immer eine Frage der persönlichen Einstellung, Mentalität und Lebenssituation. Auch die Lebensplanung spielt eine wichtige Rolle.
Hilfreich für eigene Entscheidungen

Es hilft zu wissen, welcher Anlegertyp man ist, denn dann fällt manche Anlageentscheidung leichter. Bestimmte Geldanlage-Produkte scheiden von vorneherein aus, andere kommen dagegen eher in Frage. Die Komplexität der Geldanlage-Produkte und das eigene Finanzwissen beantworten dann auch die Frage, inwieweit bei der Geldanlageentscheidung auf externe Beratung zurückgegriffen werden sollte oder nicht.

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Wir haben es uns zum Inhalt gemacht, die besten grünen Geldanlagen zu suchen und zu veröffentlichen. Unser Produktgeber löst sich von gewohnten Strukturen und definiert die Verantwortung der Beratung neu. Unsere Fachleute bündeln ihre über Jahrzehnte gesammelte Kompetenz und Erfahrung, um nachhaltige Anlagestrategien für Sie zu entwickeln und zu optimieren. Neben ökologischen Aspekten sind langfristig planbare Renditechancen – unter Einhaltung hoher Sicherheitsaspekte – wichtiger Bestandteil der angebotenen Lösungsansätze.

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