Wildtiere zurück in Bad Harzburg

Scheue Samtpfoten erobern die Harzer Wälder

Wildtiere zurück in Bad Harzburg

Die Katze ist das liebste Haustier der Deutschen. Ihr „Urvater“, die europäische Wildkatze, galt bereits als ausgestorben – in den ursprünglichen Wäldern um Bad Harzburg hat sie jedoch wieder ein Refugium gefunden. Da die Wildkatzen sehr scheue Gesellen sind, die Menschen im Gegensatz zu den schmusigen Hauskatzen eher meiden, war es eine Herausforderung, einen ungestörten Raum für Beobachtungen zu schaffen. Mit dem Wildkatzengehege hinter der Marienteichbaude bei Bad Harzburg ist dies nun gelungen: Interessierte Besucher können die scheuen Raubkatzen in ihrem natürlichen Habitat beobachten.

Back to nature
Obwohl ihre Lebensräume meist gefährdet sind, kommen inzwischen viele Wildtiere, die bereits als ausgerottet galten, wieder nach Deutschland zurück. Nicht nur der Luchs, sondern auch die „kleinen Wilden“ schleichen heute wieder auf Samtpfoten durch den Harz. Das friedliche Miteinander von Mensch und Tier beginnt meist bei der Aufklärung: Wer mehr über die vermeintlich gefährlichen Raubtiere erfährt und sie in freier Natur beobachten kann, verliert meist eventuelle Bedenken. Mit diesem Ziel wurde hinter der Marienteichbaude bei Bad Harzburg nun ein besonderer Begegnungsraum geschaffen: „Auf den Spuren unserer Wildkatzen können Besucher hautnah in den Lebensraum Wald eintauchen und wilde Tiere in ihrer natürlichen Umgebung kennenlernen“, freut sich Harald Leiste, Mitbetreiber und Inhaber der Marienteichbaude.

Nur einen „Wildkatzensprung“ entfernt
Das Wildkatzengehege an der B4 öffnete am 21. Oktober 2017. Es entstand im Rahmen des Projekts „Wildkatzensprung“, das der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) koordinierte. Mit dem Wildkatzengehege feiert eines der größten Naturschutzprojekte Europas nach sechs Jahren seinen Abschluss. „Es ist ein großer Gewinn für die Region, dass die getigerten Waldbewohner den Harz erfolgreich erobert haben und ein fester Bestandteil unserer Tierwelt geworden sind“, erzählt Harald Leiste. „Große und kleine Tierfreunde sind hier genau richtig, wenn sie etwas über das Leben dieser geschützten Katzenart erfahren möchten.“

Vom Großparkplatz in Bad Harzburg wird ein rund 7,3 Kilometer langer Wanderweg durch die natürliche Umgebung der Wildkatzen führen. Dabei passieren Besucher den Wildkatzen-Walderlebnis-Lehrpfad im Riefenbachtal, der gegenwärtig zum dortigen Rundwanderweg verlängert wird und viel Wissenswertes über die ungezähmten Samtpfoten vermittelt. Weiter geht es dann über den Wildkatzenstieg zum Wildkatzengehege. Hier erwartet die Besucher ein einzigartiges Erlebnis: Von den Aussichtsplattformen können sie einen Blick auf die scheuen Tiere werfen, die man in freier Wildbahn nicht zu Gesicht bekommt.

Nicht nur für Katzenfans
Sie schleichen lautlos über den Waldboden, huschen ins nächste Versteck und nehmen mit ihren wachen, grünen Augen auch die kleinste Bewegung wahr: Die Katzen bei der Marienteichbaude bleiben echte Wildtiere, die ein angeborenes Misstrauen gegenüber Menschen besitzen. Äußerlich unterscheiden sie sich gar nicht so stark von unseren Stubentigern – um die Details zu erkennen, muss man genau hinsehen. „Man erkennt sie an ihrer rosafarbenen Nase mit schwarzer Umrandung sowie ihrem kräftigen Schwanz, der durch mehrere dunkle Ringe gekennzeichnet ist. Die schwarze Schwanzspitze ist bei älteren Tieren abgerundet. „Außerdem haben sie einen schwereren Körperbau als unsere Hauskatzen.“

Dass man an die scheuen Tiere so nah herankommt, ermöglicht die Architektur des Geheges: In der Mitte befindet sich ein Informationszentrum mit begrünter Aussichtsplattform, die nicht nur einen Rundumblick auf das umgebende Gehege zulässt, sondern auch ein besonderes Highlight für Kinder bereithält. Hier gibt es nämlich Tiere zum Anfassen: Eine Schar von Ziegen ist auf der Plattform zuhause und freut sich über Streicheleinheiten. Das Innere des Informationszentrums beherbergt wechselnde Ausstellungen des Naturschutzbundes Deutschland (NABU), die den Besuchern das Leben der Wildkatzen näherbringen. Drei Mal am Tag werden die Samtpfoten gefüttert – ein Ereignis, das sich Besucher nicht entgehen lassen sollten. Neben den Wildkatzen haben auch Waschbären Einzug in die Anlage gehalten.

Das Ziel: Ansiedlung in ganz Deutschland
„Mit dem Wildkatzengehege können wir dazu beitragen, dass Menschen den Wald als Lebensraum für bedrohte Tierarten schätzen lernen“, erläutert Leiste den Gedanken hinter dem Projekt. „Die Initiative „Wildkatzensprung“ hat nachweislich zur Vermehrung der europäischen Wildkatze im Harz beigetragen.“ Diese Maßnahmen sind ein wichtiger Schritt hin zu einer deutschlandweiten Verbreitung der Wildkatzen. „Das Ziel ist eine Vernetzung der isolierten Biotope durch grüne Korridore, sodass ausgehend vom Harz ein 20.000 Kilometer langer Waldverbund entsteht.“

Weitere Informationen zum Wildkatzengehege es auch unter www.bad-harzburg.de

Besser Bad Harzburg – Stadtmarketing
Das Stadtmarketing „Besser Bad Harzburg“ wurde 2002 als Arbeitsgemeinschaft der Stadt Bad Harzburg und der Kur-, Tourismus- und Wirtschaftsbetriebe der Stadt Bad Harzburg GmbH gegründet, um das kommunale Marketing in einer Hand zu bündeln. Zu den Tätigkeitsfeldern des Stadtmarketings zählen neben dem Fremdenverkehr auch Kultur und Veranstaltungen, Einzelhandel, Stadtteilmarketing und Medienbetreuung. Zentrale Themen des Tourismus-Marketings sind Wellness und Wandern in Bad Harzburg. Die neueste Maßnahme des Stadtmarketings – die Gründung des ersten Baumwipfelpfades in Niedersachsen 2015 – erzielte deutschlandweit große Medienresonanz und ist inzwischen eine gefragte Freizeitattraktion.

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