Wohnkultur: Skandinavischer Stil – Triumpf der Natürlichkeit

Wohnkultur: Skandinavischer Stil - Triumpf der Natürlichkeit

Diskussionsbeitrag: Wohnkultur: Skandinavischer Stil – Triumpf der Natürlichkeit, von Eric Mozanowsk

Im Rahmen einer Seminarveranstaltung zur Vortragsreihe „Immobilien, Wohnen, Kultur – Geschichte Stil und Formen“ mit Eric Mozanowski, Immobilienkaufmann aus Stuttgart veröffentlicht der Autor des Fachwerkes „Investieren in Denkmale“ die Diskussionsbeiträge zusammengefasst.

Reputationsmanagement im Absolutismus: Stellenwert Kunst, Kultur und Wissenschaft

Kunst, Kultur und Wissenschaft prägen die gesellschaftliche Entwicklung und deren Wohnkultur. Blickt man in die Zeit des Absolutismus zurück, brauchte auch das Äußere eine unübersehbare Widerspiegelung. Da der Absolutismus in Deutschland in eine Anzahl mittlerer und kleiner Absolutismen aufgegliedert war, äußerte er sich in einer großen Zahl von Bauwerken, die unverkennbar dem Repräsentationsbedürfnis galten. „Der eigentliche Kunststil des Absolutismus wird der Zeitepoche Barock bis Rokoko zugeschrieben. Dabei darf nicht übersehen werden, wie die Verwirklichung dieses Baustiles umgesetzt wurde. Der Baustil kostete viele unbezahlte bäuerliche Frondienste und enorme Steuergeldsummen. Der Barock als Kunststil der Gegenreformation diente zunächst der Kirche zur Glaubhaftmachung der göttlichen Allmacht, dann erst mit Prunk zur Repräsentation und Untermauerung der Reputationsdarstellung weltlicher Machtinhaber. Demonstriert sichtbar gemacht in den Residenzen der größeren Territorialfürsten Wien, München, Dresden sowie den mittleren Residenzen wie Kassel, Stuttgart und Bonn mit bedeutender Barockarchitektur“, so Eric Mozanowski. Weitere Besonderheit für die gesellschaftliche Reputation lag in der Förderung der Musik. Bezeichnend für diese Zeitepoche war, dass die Komponisten sowohl geistliche wie auch weltliche Musik komponierten. Zur Diskussion mit den Teilnehmern und rund um den Immobilienexperten Eric Mozanowski standen weitere Zusammenhänge und Auswirkungen durch kulturelle, gesellschaftliche Veränderungen in Bezug auf die Wohnkultur.

Revolution: Triumpf der Natürlichkeit – der skandinavische Wohnstil

„Dieser Stil führte sich vor 1940 in den Vereinigten Staaten und nach dem Krieg in Europa ein. Er wurde wegen seiner schlichten glatten Linien der Natürlichkeit seiner Materialien und der Klarheit seiner hellen Farben geliebt. Der Däne Jacobsen, die Schweden Fabricius und Kastholm, der Norweger Nil verkaufen ihre Kreationen über ein paar große Firmen, wie Knoll oder mutige Einzelhändler, und finden erst später breitere Absatzmöglichkeiten“, gibt Eric Mozanowski zu bedenken.

Die Möbel – Klarheit in Form und Naturverbundenheit beim Material

Klar zu erkennen, die Natürlichkeit feiert Triumphe. „Die skandinavischen Möbel bestechen durch die systematische Bauhaus-Geometrie und meiden ebenso die extra weiche Grazie des Jugendstils und der dekorativen Kunst. Das Material ist meist natürlich, aber erlesen“, erklärt Immobilienexperte Eric Mozanowski ausführlich.

Das Material ist entscheidend, hierbei liegt ein besonderes Augenmerk in der Verwendung des Rohstoffes Holz. Dabei hat Teak den Vorzug – ein nordisches, ähnlich wie Mahagoni, nur etwas heller getöntes Holz, das Patina annimmt. Teak ist sehr schwer und sehr dicht strukturiert. Aber auch Palisander, helle und marmorierte Birke sowie helle Eiche werden verarbeitet. Eric Mozanowski weist darauf hin, dass im skandinavischen Stil das Metall diskret im Hintergrund bleibt. Chromstahl, rostfreier Stahl, sowohl matt als auch glänzend, dienen für die Anfertigung der Füße von Tischen und Sitzmöbeln. Sie werden nicht mehr als Rohre verwendet, sondern als runde oder eckige Blöcke. Messing, Aluminium, zuweilen auch Silber, kommen bei Schubladengriffen vor. Leder in Schwarz, Weiß und Natur werden viel für die Sitzmöbel hergenommen. Oft bedeckt ist auch eine Schreibtischplatte, ein niedriger Tisch, seltener Armlehnen oder Möbelfüße. Eisen, Marmor und Glas sind seltener bei dem skandinavischen Stil anzutreffen und nicht typisch.

Die Farben: kühl und nordisch

Angesichts der verwendeten Hölzer herrschen helle Farben vor. Dunkle Farben finden Verarbeitung bei Ledersitzen, Bettdecken, Wandbekleidungen und dem Zubehör. Die Gesamtwirkung der Einrichtung wirkt oftmals etwas kühl. „Betrachtet man bei dieser Stilrichtung die Möbel genauer, so fällt auf, dass die Tische starke, aus einem Stück gefertigte Platten haben mit leichter und manchmal unregelmäßiger Biegung oder Rundung. Bei den Sitzmöbeln geht es hierbei um durchgehende, oftmals gerundete Lehnen. Die Büfetts haben schwere glatte, etwas überstehende Platten, gerade oder kaum gewölbte Türen. Kommoden sind lang und niedrig angeordnet. Die Schubladenfächer sind in das Holz eingeschnitten. Bei den Betten ist zu beobachten, dass sie massive Kopf- und Fußteile haben mit einem starken Rahmen gefertigt sind, aber oft sehr kurz Längen messen. Eine wesentliche Besonderheit des skandinavischen Stils besteht darin, dass keines dieser Möbel im Geringsten ornamentiert, eingearbeitet, intarsiert ist, es fehlen auch Profilierung und Schnitzwerk“, erläutert Eric Mozanowski weitere Beispiele.

Vergleicht man diesen skandinavischen Stil mit dem Barock oder Rokoko, fällt im Besonderen die Klarheit und Kühle ins Auge. Eric Mozanowski erläutert den Teilnehmern, dass die dekorative Absicht sich, wenn auch niemals konsequent, aus der Wahl des Materials ergibt. Helles und dunkles Holz, Holz und Leder, Holz und Metall. Auch bei den Gebrauchsgegenständen und dem Zubehör hat dieser Stil seine Besonderheit. Anders als bei Möbeln wird hier vor allem Metall und Glas verwendet. Aus Chromstahl sind oft Lampen an langen und beweglichen Stilen oder andere Gegenstände, wie Bürozubehör.

Die Keramik – rein – glatt -matt

Die Skandinavier haben die Moderne Keramik entscheidend beeinflusst. Der skandinavische Stil hat mehrere charakteristische Merkmale. Angefangen vom Material, es ist sehr rein, glatt und matt, ohne Korn und ohne raue Fläche. Die Farben sind klar: Weiß, Schwarz, Braun, Blau, Kobalt und Gold kommen am häufigsten vor. Die Schmuckmotive sind oft konsequent stilisiert.

Andere Themen sind dem Volkstum entnommen und klingen an die nordischen Mythen an. Die Formen sind entschieden einfach gehalten. Eric Mozanowski weist auf zwei besondere Erfolge hin:

1.Die Herstellung des schwarzen Porzellans, einer hauchdünnen Qualität des Rauchschwarz, von kristallenem Klang.

2.Ferner die Dekors in verschiedenem Gold: Reingold, Gelbgold, Rotgold und Weißgold auf weißem Grund – Rosenthal.

Die Bestecke – unedle Metalle und Chromstahl im eigenen Design

Die Skandinavier haben das unedle Metall, besonders den Chromstahl, gesellschaftsfähig gemacht. Eric Mozanowski weist im Besonderen auf die Tafelbestecke hin, die charakteristisch sind. Die Griffe, manchmal lang und gerade, haben einen runden oder flachen Durchmesser und sind manchmal aus schwarzem Holz oder Palisander, sogar aus kobaltblauem Porzellan. Die Löffelschalen sind oval und nicht sehr tief. Die Gabeln enden in einem flachen Stück mit kurzen Zinken und sind nur leicht gebogen. Die Messer haben kurze Klingen mit wenig Schliff.

Die Teilnehmer und Veranstalter Eric Mozanowski kamen überein, dass Kunst, Kultur und Wissenschaft ein spannendes Thema im Zusammenhang mit Wohn- und Lebenskultur, Immobilien und Denkmalschutz der verschiedenen Zeit- und Stilepochen darstellt.

V.i.S.d.P.:

Eric Mozanowski
Der Verfasser ist für den Inhalt verantwortlich

Eric Mozanowski führte in Berlin / Leipzig sowie Stuttgart im Rahmen von Seminarveranstaltungen die Vortragsreihe zum Themengebiet Denkmalschutz in Deutschland fort. Wichtige Wissensmodule werden auf Wunsch auch im Internet veröffentlicht. Ein besonderer Schwerpunkt liegt in der Geschichte von Denkmalimmobilien und der Wandel in die heutige Zeit mit den gegebenen Veränderungen und Ansprüchen, die Modernisierung und Sanierung von Denkmalimmobilien mit sich bringen. Weitere Informationen unter: www.immobilien-news-24.org

Kontakt
Mozanowski
Eric Mozanowski
Theodor-Heuss-Strasse 32
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