3D-Stift repariert geschädigten Knorpel

Bio-Tinte aus körpereigenen Stammzellen

3D-Stift repariert geschädigten Knorpel

Foto: Fotolia / Africa Studio (No. 5924)

sup.- Faszinierende Option zur Behandlung von verschleiß- oder verletzungsbedingten Gelenkerkrankungen: der Aufbau von geschädigtem Knorpel mithilfe eines 3D-Stifts mit Bio-Tinte aus körpereigenen Stammzellen. Eine Vorstellung, die keineswegs aus einem Science-Fiction-Roman stammt: Diese innovative Methode wurde in Australien von einem Forschungsteam der Universität von Wollongong, dem St. Vincent“s Hospital Melbourne und dem Aikenhead Center für medizinische Entdeckung erfolgreich an sechs Schafen mit Gelenkerkrankungen getestet. Den Schafen geht es blendend und sie können sogar Gewicht tragen.

Der Eingriff mit dem so genannten BioPen ist einfach und birgt wenig Risiken. Die neuen Zellen werden direkt auf den Knochen gedruckt und danach von einem ultravioletten Licht getrocknet, das am 3D-Stift angebracht ist. Auf diese Weise werden die Stammzellen Schicht für Schicht zu einem organischen Objekt aufgebaut. Im Fall der Schafe wurde ein Knorpelaufbau von einem Zentimeter erreicht. Außerdem stellten die Wissenschaftler fest, dass der Knorpel weiter wächst. Diese Erkenntnis macht weitere Einsatzgebiete denkbar, denn auch der BioPen ist anpassbar. Den Forschern zufolge ist die Reparatur von Schäden an Sehnen, Muskeln und Knochen sowie Herz und Lunge prinzipiell mit dieser Methode ebenfalls eine vielversprechende Option. Nach ihrem großen Erfolg bei dem Versuch an Schafen sind die Wissenschaftler optimistisch, innerhalb des nächsten Jahres die Studie an Menschen durchführen zu können, damit der 3D-Stift zur Transplantation von körpereigenen Stammzellen bald kommerzialisiert werden und damit vielen Patienten zugutekommen kann.

Weltweit gehen Forscher davon aus, dass bereits in naher Zukunft jeder siebte Mensch im Laufe seines Lebens eine medizinische Therapie auf Basis von Stammzellen benötigen wird. Um Abstoßungsreaktionen des Immunsystems zu vermeiden, werden bei den meisten Anwendungsbereichen körpereigene Stammzellen den fremden Stammzellen von Spendern weit überlegen sein. Die wertvollste individuelle Quelle für Stammzellen ist die eigene Nabelschnur. „Stammzellen aus dem Nabelschnurblut sowie -gewebe sind vital sowie unbelastet und bieten von den adulten (erwachsenen) Stammzellen das größte Vermehrungs- und Spezialisierungspotenzial“, bestätigt der Stammzellexperte Dr. Marcus Mannel (Ad libitum Medical Services, Berlin). Stammzellen aus der Nabelschnur sind weltweit schon in mehr als 36.500 medizinischen Behandlungen eingesetzt worden.

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Redaktion Ilona Kruchen

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