Bildungsbarrieren in IT-Berufen durchbrochen

Aachen / Berlin, 05. November 2014 – Ganz Deutschland beklagt kollektiv den Fachkräftemangel. Unverständlich scheint da, warum vielen lernwilligen Fachkräften eine akademische Weiterbildung nicht leichter gemacht wird. Diesen Bildungsbarrieren treten die deutsche FOM Hochschule und die belgische Hogeschool Gent nun gemeinsam entgegen: Auf Initiative des Bundesverband IT-Mittelstand (BITMi) haben sie ein Studienkonzept entwickelt, bei dem Fachinformatiker innerhalb von vier Semestern einen international anerkannten Bachelor-Abschluss erhalten können. „Gegenüber unerfahrenen Abiturienten haben Fachinformatiker zweifellos einen Wissensvorsprung, der sich auch in ihrer Studiendauer widerspiegeln muss“, erklärt Dr. Oliver Grün, Präsident des BITMi. FOM Kanzler Dr. Harald Beschorner fügt hinzu: „Anders als in Deutschland erkennen belgische Hochschulen auch die in einer Ausbildung gewonnene Berufserfahrung umfänglich auf die Studiendauer an. Da die Hogeschool Gent bei unserer Kooperation den Abschluss vergibt, können Fachinformatiker wertvolle Zeit auf ihrem Weg zum Bachelor sparen.“

Welches Potenzial in diesem neuen Studienkonzept steckt, zeigen die Zahlen der auszubildenden und angestellten Fachinformatiker: Im März 2014 gab es laut Statistik der Arbeitsagentur 220.712 angestellte Nicht-Akademiker in den Bereichen Informatik, Softwareentwicklung und Programmierung. Dazu haben alleine 2014 mehr als 6.000 angehende Fachinformatiker mit der Ausbildung begonnen. Sie alle werden aber von den Hochschulen in Deutschland auch nach erfolgreichem Abschluss mit Abiturienten gleichgestellt, ohne dass ihre Ausbildung und die während der Ausbildung gewonnene Berufserfahrung anerkannt werden. Dabei hat die Mehrzahl der Fachinformatiker der letzten Jahrgänge laut Statistischem Bundesamt ohnehin bereits Abitur.

Genau diese Fachinformatiker mit (Fach)-Abitur sind die Zielgruppe des neuen Studienkonzepts. Durch die umfangreiche Anerkennung ihrer Erfahrung können sie in nur vier Semestern den Anschluss-Bachelor in Applied Information Technology anstreben. Dabei ist das Studium in idealer Weise auf die Anforderungen von Berufstätigen ausgerichtet: Zunächst besuchen die Studierenden reguläre Vorlesungen des FOM Bachelor-Studiengangs „Wirtschaftsinformatik“ an einem von über 20 FOM Hochschulzentren in Deutschland. Die Vorlesungen finden abends nach der regulären Arbeitszeit bzw. am Wochenende statt. Da nicht mehr alle Module des FOM „Wirtschaftsinformatik“-Studiengangs besucht werden müssen, ist der Zeitaufwand deutlich geringer als im klassischen Studium.

Im letzten Studienabschnitt folgen die Veranstaltungen an der Hogeschool Gent. Hier werden in hochinteressanten Modulen beispielsweise mobile Apps oder Künstliche Intelligenz behandelt. Diese werden größtenteils in Form von Webinaren angeboten, sodass ein Aufenthalt in Gent nur in eingeschränktem Rahmen notwendig ist.

Für Fachinformatiker ergibt sich so eine einmalige Chance, sich beruflich weiterzubilden. Durch die Anerkennung ihrer Erstausbildung wie auch durch die kompakten Lehrveranstaltungen der FOM können sie in deutlich kürzerer Studienzeit einen akademischen Abschluss erhalten. Währenddessen müssen sie sich in ihrer Berufstätigkeit nicht einschränken. Zudem kann bundesweit das Studium auch mit kleinen Gruppen begonnen werden. Das neue Studienkonzept ist eine starke Lösung, mit der dem Fachkräftemangel entschlossen entgegengetreten werden kann. „Im Arbeitsmarkt mit globalen Anforderungen bietet die internationale Ausrichtung des Studiengangs mit dem Zuschnitt auf das berufsbegleitende Studium mittelständischen IT-Unternehmen eine optimale Möglichkeit, Mitarbeiter zu binden und weiterzubilden. Der Mittelstand ist es ohnehin, welcher knapp 85% der Ausbildungsplätze zum Fachinformatiker stellt, nun gibt es ein exzellentes Angebot, eine akademische Anschlussbildung anzubieten“, ergänzt Grün.

Der Bundesverband IT-Mittelstand e.V. (BITMi) vertritt über 1.000 IT-Unternehmen und ist damit der größte Fachverband für ausschließlich mittelständische Interessen in Deutschland.

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