Boden-Recycling ist im Kreis Olpe ein großes Problem

Experten zeichnen auf der Fachveranstaltung der Bodenbörse Südsauerland ein düsteres Bild

Zum ersten Mal überhaupt lud die Bodenbörse Südsauerland GmbH aus Olpe letzte Woche Donnerstag zur Fachveranstaltung „Bau. Boden. Recycling.“ ins Attendorner JAC-Kino ein. Hintergrund ist die angespannte Situation rund um das Thema Entsorgung und Recycling von Bodenaushub im Kreis Olpe, welches sich laut Experten in Zukunft noch drastisch zuspitzen, und somit die Baukosten für Privatpersonen und Unternehmen weiter in die Höhe treiben wird.

Die über 100 Gäste aus Politik, Verwaltung, Industrie und Baugewerbe konnten sich in Vorträgen von Dr. Gregor Kaiser, MdL (Bündnis 90/Die Grünen), Frank Rottstock (Geschäftsführer Bodenbörse Südsauerland GmbH) und einer anschließenden Podiumsdiskussion unter anderem mit Andreas Behle (Geschäftsführer Straßen und Tiefbau GmbH), Jochen Ritter, MdL (CDU) und Eckhard Vetter (Innungsobermeister, Straßenbauer-Innung Sudwestfalen) ein gutes Gesamtbild von der sehr angespannten Situation rund um das Thema Entsorgung von Bodenaushub und Rohstoffverwertung im Kreis Olpe machen. Aufgelockert wurde das Programm durch den Dortmunder Kabarettisten Fritz Eckenga.

„Wir haben derzeit schlicht viel zu wenig Fläche für die nachhaltige Entsorgung von Aushub und Wertstoffen. Dadurch fahren LKWs teilweise aus dem Kreis Olpe bis ins Ruhrgebiet, um Erde loszuwerden. Für Bauherren bedeutet das Mehrkosten, welche selbst bei kleineren Hausbauprojekten schnell die 20.000 EUR Grenze übersteigen.“ umschreibt Frank Rottstock die Situation.

„Im Kreis Olpe haben wir einerseits einen starken Bedarf seitens der Industrie nach Erweiterungsfläche, andererseits faktisch keine Möglichkeit, die anfallenden Massen an Aushub umweltgerecht und nachhaltig unterbringen zu können. Man kann doch keinem Unternehmen erklären, dass Kosten von schnell mal mehreren hunderttausend Euro bei einem Bauprojekt nur deswegen anfallen, weil es den Gemeinden und dem Kreis offenbar an Lösungswillen fehlt. Wir brauchen eine zukunftsfähige regionale Entsorgungspolitik, die den Anforderungen an den Umweltschutz gerecht wird. Erde mit Diesel LKW durch ganz NRW zu fahren, macht überhaupt keinen Sinn!“ so Andreas Behle.

Zumindest in der Podiumsdiskussion haben die politischen Vertreter von Bündnis 90/Die Grünen und CDU signalisiert, bei der Lösung des Problems zu helfen und Gespräche mit den verantwortlichen Personen angekündigt.

Nun bleibt es abzuwarten, wie lösungsorientiert die Politik in diesem Bereich wirklich ist. Vertreter aus Baugewerbe und Industrie haben auf der Veranstaltung bereits angekündigt, sehr genau darauf zu achten, was in Zukunft im Kreis Olpe diesbezüglich passieren wird.

Das Unternehmen „BBS“ steuert die Verteilung von Bodenmengen und Bauabfällen durch Vermittlung von Lieferanten und Abnehmern oder durch die Verwertung in den Verwertungsstellen, die von der BBS betrieben werden. Sitz der BBS ist Olpe. Von hier aus werden die notwendigen Maßnahmen koordiniert und kontrolliert. Unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Voraussetzungen erfolgt die Zuweisung der Transporte an die jeweils richtigen Abnahmestellen. Ziel ist die sinnvolle, nachhaltige Verwertung von beim Bau anfallenden mineralischen Reststoffen oder Bodenaushub. Deshalb sind wir stets auf der Suche nach geeigneten Standorten für unsere Verwertungsanlagen wie z.B. Lärmschutzwälle. Die Errichtung erfolgt dabei in enger Zusammenarbeit mit den Kommunen.

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