Breite medizinische Versorgung mit Stammzellen

Nabelschnüre von Säuglingen wertvoller Rohstoff der Zelltherapie

Breite medizinische Versorgung mit Stammzellen

Foto: Fotolia / nataliaderiabina (No. 5984)

sup.- Die Therapie mit Stammzellen spielt schon heute eine große Rolle bei Krebserkrankungen, Störungen des blutbildenden Systems sowie bei kindlichen Hirnschädigungen. Führende Wissenschaftler gehen davon aus, dass sich die Behandlungsmöglichkeiten mit Stammzellen schon in naher Zukunft erheblich ausweiten werden. Im Fokus der Stammzellforschung stehen vor allem Volkskrankheiten wie Herzinfarkt und Schlaganfall, Autoimmunerkrankungen sowie neurologisch degenerative Erkrankungen wie Parkinson und Alzheimer.

Eine Stammzelle ist eine Art Ursprungszelle, die sich unbegrenzt vermehren und eine Vielzahl verschiedenster Zelltypen des Körpers bilden kann. Je nach Herkunftsort wird zwischen embryonalen (aus dem Embryo), fetalen (aus dem Fötus) und adulten, also erwachsenen Stammzellen (von Säuglingen, Kindern und Erwachsenen) unterschieden. Für Forschung und medizinische Anwendungen am besten geeignet sind die Stammzellen, die Nabelschnurblut sowie Nabelschnurgewebe enthalten. Ihre Nutzung ist in ethischer Hinsicht unproblematisch und sie können zudem ohne Risiko für Mutter wie Kind gewonnen und durch fachgerechte Einlagerung unbegrenzt haltbar gemacht werden. Ein weiterer enormer Vorteil von Stammzellen aus der Nabelschnur: „Im Gegensatz zu Stammzellen von Erwachsenen sind diese Stammzellen vital sowie unbelastet und bieten von den adulten Stammzellen das höchste Vermehrungs- und Spezialisierungs-Potenzial“, erläutert der Stammzellexperte Dr. Marcus Mannel (Ad libitum Medical Services, Berlin).

Um eine breite medizinische Versorgung mit Stammzellen gewährleisten zu können, sollte nach Ansicht von Wissenschaftlern eine möglichst vollständige Sicherung der Stammzellen aus den Nabelschnüren von Neugeborenen erfolgen. Von diesem angestrebten Ziel ist Deutschland aber noch weit entfernt. Mangels Aufklärung engagiert sich nur ein Bruchteil der werdenden Eltern im Vorfeld der Geburt für eine Spende der Nabelschnur oder für ein persönliches Stammzelldepot für ihr Kind. „Derzeit entscheiden sich hierzulande im Schnitt lediglich zwei Prozent der Eltern dazu, dass die Stammzellen aus der Nabelschnur für später mögliche medizinische Anwendungen gerettet werden“, bestätigt Dr. Wolfgang Knirsch, Vorstandsvorsitzender von Vita 34, der größten privaten Stammzellbank in Deutschland, die auch eine Kombination aus individuellem plus öffentlichem Stammzelldepot anbietet. Das öffentliche Depot, für das Vita 34 die Kosten übernimmt, wird anonymisiert als Spende bereitgestellt und steht dann für die weltweite Stammzellsuche allen Patienten zur Verfügung.

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