Grauer Star: Was passiert beim Linsenaustausch?

Bei einer Grauen Star Operation wird die natürliche Augenlinse durch eine Kunststofflinse ersetzt

Grauer Star: Was passiert beim Linsenaustausch?

Die natürliche Augenlinse wird gegen eine Kunstlinse ausgetauscht. (Bildquelle: © Jürgen Fälchle – Fotolia)

Ein Grauer Star ist keine Krankheit, sondern eine Alterserscheinung, die nach dem 60. Lebensjahr gehäuft auftritt. Dieser altersbedingte Graue Star wird Katarakt oder Alterskatarakt genannt. In früheren Jahrhunderten war eine Grauer Star Operation mit einem hohen Risiko behaftet. Dies ist heute nicht mehr der Fall. Nicht nur die hygienischen Vorschriften, sondern auch die Operationstechniken haben sich so weit entwickelt, dass eine Operation und ein Austausch der Augenlinse fast immer ambulant und risikoarm durchgeführt werden kann. Allein in Deutschland finden in jedem Jahr ungefähr 800.000 Grauer Star Operationen statt.

Augen Operation am Grauen Star mittels Phakoemulsifikation

Das gängigste Operationsverfahren bei der Entfernung einer Katarakt ist die Phakoemulsifikation: Zuerst wird eine kreisrunde Öffnung an der vorderen Linsenkapsel benötigt. Zwei bis drei Millimeter sind hier völlig ausreichend. Der Zugang zur Augenlinse erfolgt über die Hornhaut. Die Linse kann dann mit dem Laser zerkleinert und sicher entfernt werden. Nach der Eröffnung der Linsenkapsel werden der Kern und die Rinde der Linse mit Ultraschall verflüssigt. Auf diese Weise ist es möglich, das vorhandene Linsenmaterial abzusaugen. Die seitliche und die hintere Linsenkapsel wird im Auge belassen. Die neue Augenlinse, die während der Einbringung ins Auge zusammengefaltet ist, faltet sich nach der Platzierung von alleine auf.

Grauer Star: Die richtige Linse wählen

Die trübe Augenlinse wird durch eine Standard Kunststofflinse, eine Multifokallinse oder eine andere Premium Intraokularlinse (IOL) ersetzt, deren Form und Funktion optimal auf das menschliche Auge abgestimmt sind. Um dies zu gewährleisten, wird der Arzt das Auge genau vermessen und umfangreiche Untersuchungen durchführen. Die Funktionsweisen der Intraokularlinsen (IOL) sind unterschiedlich. Eine Multifokallinse besitzt mehrere Brennpunkte. Dies wirkt sich im Alter besonders vorteilhaft aus, da in vielen Fällen die Nah- und die Fernsicht korrigiert werden muss. Wird eine Multifokallinse eingesetzt, ist eine Brille fast immer überflüssig. Noch komfortabler: Sogenannte Premium IOL können nicht nur den Grauen Star, sondern auch Fehlsichtigkeiten und Hornhautverkrümmungen korrigieren.

Die Operation bei Grauem Star kann in der Regel ambulant durchgeführt werden. Dabei handelt es sich um einen minimalinvasiven Eingriff, bei dem die Linsenvorderkapsel geöffnet und die Linse meist mithilfe von Ultraschall oder durch einen Femtosekundenlaser zerkleinert und anschließend entfernt bzw. abgesaugt wird. Danach wird eine spezielle Kunstlinse, eine sogenannte Intraokularlinse, in den leeren Kapselsack eingesetzt. Auch die Ausheilung erfolgt in der Regel komplikationslos – die kleine Öffnung verschließt sich von selbst. Katarakt-Operationen sind nach heutigem Standard ein sehr sicherer Eingriff. Dadurch, dass die Kunstlinse individuell angepasst wird, kann eine bestehende Fehlsichtigkeit korrigiert werden.

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