Jannetta OP: Schmerztherapie bei Trigeminusneuralgie

Mit der OP nach Jannetta kann Neurochirurg für den Märkischen Kreis Schmerzen abstellen

MÄRKISCHER KREIS. Die Operation nach Jannetta wird auch als mikrovaskuläre Dekompression bezeichnet. Es handelt sich dabei um das Behandlungsverfahren, das bei der sogenannten Trigeminusneuralgie zum Einsatz kommen kann. „Die Trigeminusneuralgie ist eine chronische Schmerzerkrankung des Trigeminusnerven. Dieser Nerv verläuft im Gesicht. Er sorgt für die Gefühlswahrnehmung der Schleimhäute in Mund und Nase, der Hornhaut sowie des Gesichts. Außerdem steuert er die Kaumuskulatur. Bei Patienten mit Trigeminusneuralgie – so der derzeitige Stand der Wissenschaft – liegt eine Kompression eines Blutgefäßes im Austrittsbereich des Trigeminusnerven am Hirnstamm vor. Der Patient leidet in der Folge unter extremen Schmerzattacken, die schon durch einen Luftzug oder durch eine leichte Berührung auftreten können“, schildert Prof. Dr. med. Veit Braun, Chefarzt der Neurochirurgie am Diakonie Klinikum Jung-Stilling in Siegen, in dem auch Patienten aus dem Märkischen Kreis und der Region Lüdenscheid in Behandlung sind.

Wann kommt eine OP nach Jannetta für Patienten mit Trigeminusneuralgie in Frage?

Oftmals sind Patienten über einen längeren Zeitraum durch die Trigeminusneuralgie in ihrem Alltag eingeschränkt. Der einschießende Gesichtsschmerz kann dabei periodisch auftreten und unterschiedliche Intensitäten erreichen. Meist tritt die Erkrankung ab einem Lebensalter von 50 Jahren auf und betrifft oft nur eine Gesichtshälfte. Frauen sind etwas häufiger betroffen als Männer. Bei der Diagnosestellung ist es wichtig, die Trigeminusneuralgie von einer Schädigung des Trigeminusnerven, z. B. nach Zahn-OPs, Frakturen oder Erkrankungen des Zahnhalteapparates auszuschließen. Ob eine Operation nach Jannetta als Behandlungsoption in Frage kommt, hängt u.a. von der Frage ab, wie stark die Schmerzattacken sind und wie sehr sie den Patienten in seiner Alltagsgestaltung einschränken.

OP nach Jannetta für Patienten aus dem Märkischen Kreis / Lüdenscheid im Hybrid-OP

„Wir können die Operation nach Jannetta in unserem Hybrid-OP besonders schonend für den Patienten durchführen“, verweist Prof. Braun auf die medizin-technische Ausstattung des Diakonie Klinikums Jung-Stilling. Die mikrovaskuläre Dekompression erfolgt in Vollnarkose. Das neurochirurgische Team rund um Prof. Braun eröffnet hinter dem Ohr mit einem Schnitt den Schädel und sucht mit einem Operationsmikroskop den Trigeminusnerven auf. Zeigt sich eine den Nerv einengende Arterie, wird sie vorsichtig gelöst. Zwischen das Blutgefäß und den Nerven wird dann ein Puffer aus Kunststoff geschoben. „80 Prozent der Patienten, die wir mit der OP nach Jannetta bei Trigeminusneuralgie behandeln, sind nach dem Eingriff schmerzfrei“, stellt Prof. Braun heraus.

Professor Dr. med. Veit Braun ist Chefarzt an der Neurochirurgie am Diakonie Klinikum Jung-Stilling in Siegen. Kopfoperationen wie bei Hirntumor, Aneurysma, Angiom oder Jannetta werden in hochmodernen Operationssälen mit 3D-Bildwandler, Neuronavigation, Fluoreszenz und Neuromonitoring durchgeführt. Das gesamte Spektrum der modernen Neurochirurgie wird geboten. Das ärztliche Team der neurochirurgischen Abteilung innerhalb des Klinikums besteht aus 13 Mitarbeitern, von denen 6 Fachärzte für Neurochirurgie sind.

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Diakonie Klinikum Jung-Stilling-Krankenhaus Neurochirurgische Klinik
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