Nachahmung, Imitation und Manipulation von Edelsteinen

Nicht jeder Edelstein der glänzt ist ein hochwertiger Edelstein. Edelsteine sind seit Menschengedenken begehrt – verschiedene Techniken werden Edelsteine auf oder imitierten – im Gespräch mit Dr. Thomas Schröck, Gemmologe und Gründer The Natural Gem

Edelsteine wurden schon vor tausenden von Jahren nachgeahmt und imitiert. Dadurch konnten sich diejenigen mit den sogenannten Schmucksteinen schmücken, welche sich echte Edelsteine schlichtweg nicht leisten konnten. Schon 1600 v. Chr. wurde grünes Glas als Imitation des Smaragdes verwendet. Plinius Secudus (23 – 79 n. Chr.) erwähnt in seinen Naturgeschichten Glas und verschiedene zusammengesetzte Steine als Nachahmung diverser Edelsteine. Somit hat die Imitation eine lange Tradition. Ägypter färbten Talk blau, um den beliebten Lapis Lazuli nachzuahmen. Künstliche Gläser, die in Laboren hergestellt werden, sind immer noch die am häufigsten verwendete Imitation. Zum einen sind diese kostengünstig und zum anderen können sie in der Eigenschaft der Farbe und des Reflexionsvermögens durch unterschiedliche chemische Zusammensetzungen und Dotierungen den natürlichen Vorbildern gut angepasst werden. 1758 gelang dem Wiener Joseph Strass, ein farbloses Glas herzustellen, das in geschliffener Form eine Brillanz zeigt, die der des Diamanten sehr ähnlich war. Zwar sucht diese Imitation des Diamanten in der Natur vergebens seines gleichen, doch die physikalischen Eigenschaften ähneln denen eines Diamanten in vielerlei Hinsicht. Unter dem Mikroskop lassen sich durch eingeschlossene Luftbläschen und verkratzte Oberflächen die Imitationen von den Edelsteinen unterscheiden.

Fortschritt im 20. Jahrhundert

Mit Beginn des 20. Jahrhunderts wurden synthetische Edelsteine hochwertiger. Künstliche Produkte, die keinen natürlichen Vertreter in der Natur haben, wurden zur Nachahmung farbloser und farblicher Edelsteine im Labor gezüchtet. Dr. Thomas Schröck hierzu: „Nötig wurde die Bestimmung und Untersuchung im Bereich der Edelsteine, die Herausforderungen stiegen durch die Verbreitung von synthetisch hergestellten Rubinen und Spinelle, die in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts auf den Markt kamen. Zuvor hatte der Edelsteinhandel nur mit den weit verbreiteten Glas-Imitationen zu tun, diese waren aber leicht erkennbar. Die zahlreichen Manipulationsmöglichkeiten führten dazu, dass der Wert der echten naturbelassenen Edelsteine gestiegen ist.“ Zudem entstanden weitere Möglichkeiten, wie das Färben oder Einlegen der Stücke in Lösungen, das Brennen und Bestrahlen, um die Farbe des Edelsteins zu verändern oder zu verbessern. „Durch die vielen Optimierungen bei der Nachahmung von Edelsteinen sind einige Imitationen heutzutage nur noch schwer mit bloßem Auge von dem Original zu unterscheiden, was besonders den privaten Handel erschwert und das zuziehen von Experten befürwortet. Feine Methoden und Härtetests machen es dennoch Möglich, zwischen Imitationen und Edelsteinen differenzieren zu können“, erklärt der erfahrene Gemmologe Dr. Thomas Schröck.

Weit verbreitet gelangten die Dubletten, Tripletten oder Mosaike in den Verkehr. Durch das Zusammensetzen von gleichartigen oder verschiedenen Mineralien oder künstlichen Produkten, unter Verwendung einer farbigen Kit Schicht oder einem farblosen Stein wurden Edelsteine nachgeahmt. „Entstanden ist die Wissenschaft der Edelsteine, die einen Teilbereich der Mineralogie und Geologie darstellt. Bei Untersuchungen kommen diverse Gerätschaften zum Einsatz, um die Echtheit zu überprüfen oder Eigenschaftsveränderungen herauszufinden. Die Methoden der gemmologischen Untersuchung müssen zerstörungsfrei verlaufen, Messungen der physikalischen und kristallographischen Eigenschaften bieten sich an“, erklärt der Edelsteinexperte Dr. Thomas Schröck.

Das erste private Gübelin Gemmologische Labor entstand im Jahre 1923, das Gemological Institute of America (GIA) wurde 1931 gegründet, und ein Jahr später folgte die Deutsche Gesellschaft für Edelsteinkunde, die 1932 von Georg Otto Wild gegründet wurde. Die Edelsteinkunde lehrt die chemischen, physikalischen und strukturellen Merkmale, nach denen der Edelstein einzuordnen ist.

Die Neuerstehung von Edelsteinen durch Pressproduktion

Bei der Pressproduktion werden aus unterschiedlichen Substanzen in pulverisierter Form Imitationen gepresst und Kunstharz als Bindemittel eingesetzt. Minderwertige Edelsteine werden sogar teilweise gemahlen und mit Kunstharz wieder erneut zusammengepresst. „Die prominenteste Imitation von Diamanten wird auch als Zirkonia bezeichnet. Der Name lässt sich von dem Hauptbestandteil, dem chemischen Element Zirkonium ableiten. Dieses wird als Zirconium-oxid in der kubischen Hochtemperaturphase stabilisiert und weist eine besonders ähnliche optische Wirkung auf“, so der Fachmann. Diese Imitation wird häufig in Modeschmuck eingesetzt und unterscheidet sich zum Diamanten optisch lediglich durch eine höhere Transparenz und etwas weniger Reflektion. Diese Industrie, welche sich mit dem Nachahmen von Edelsteinen befasst, entwickelt sich stetig und sorgt ständig für neue und noch aufwendigere Verfahren um die Imitationen ihrer natürlichen Pendants so ähnlich wie möglich zu machen.

Graduierung und Bewertung von Farbedelsteinen und Schmuck

Wie einen echten Edelstein von einer Imitation unterscheiden? Dr. Thomas Schröck hierzu: „Dies benötigt Wissen, Erfahrung und am besten eine Zertifizierung durch die Untersuchung eines unabhängigen gemmologischen Instituts, wie dem GIA – Gemological Institute of America in New York, dem GLA – Gemmologisches Labor Austria in Wien, dem HRD – Gemmologisches Institut Antwerpen in Belgien, dem DSEF- Deutsche Stiftung Edelsteinforschung in Idar-Oberstein, dem SSEF- Schweizerische Stiftung für Edelsteinforschung in Basel oder dem GGL- Gübelin Gemological Laboratory in Luzern. Die Untersuchung erfolgt unter Hilfestellung verschiedener Techniken, wie die kristalloptische und photometrische Messung, Mikroskopie, Spektroskopie oder Röntgenanalyse. Festzuhalten ist, dass die Begutachtung sich je nach Institution und nach der Steinart richtet.“

Rubin, Saphir und Smaragd sind bei allen Begutachtungsstellen teurer in der Begutachtung als ein Turmalin. „Es ist völlig egal, ob das Gutachten von der Deutschen Stiftung Edelsteinforschung, von der Schweizerischen Stiftung für Edelsteinforschung oder der GLA kommt. Das Erste und Wichtigste ist: Welche Steinart liegt vor? Das heißt, bei den klassischen Blue Chips – Rubin, Saphir, Smaragd – ist die Begutachtung immer am teuersten. Bei allen gemmologischen Institutionen der Erde richtet sich beim Rubin, Saphir, Smaragd, der Preis einer Begutachtung nach dem Gewicht des Steines. Je schwerer ein Stein ist, z. B. Rubin, desto teurer wird ein Gutachten“, erklärt Dr. Thomas Schröck.

Fazit: Wer auf Nummer Sicher gehen will – fachmännische, unabhängige und zertifizierte Prüfung auf Echtheit

Der österreichische Gemmologe Dr. Thomas Schröck, seit 30 Jahren in der Steinkunde als Edelsteinexperte tätig rät: „Beim Kauf lohnt sich demnach ein zuziehen eines Fachmanns oder bei fortgeschrittenen Sammlern ein Blick durch ein Stereomikroskop, um das unwissentliche Kaufen von Fälschungen zu vermeiden.“

Für Geologie und Mineralogie gibt es weltweit universitäre Studiengänge. Die Gemmologie als solche wird vor allem von den gemmologischen Labors gelehrt, die diese in Kursen anbieten. Die gemmologische Ausbildung erfolgt an anerkannten Instituten, ist nicht universitär, aber ein naturwissenschaftliches Studium zählt als Grundlage für die Ausbildung. Prominent in der Zusammensetzung ist die Deutsche Gemmologische Gesellschaft in Idar-Oberstein, aber das internationale Zentrum für Gemmologie findet sich in Amsterdam in den Niederlanden. Die Gemmologie verfolgt die Untersuchung mit der Unterscheidung von echten Edelsteinen und Edelsteinnachahmungen.

V.i.S.d.P.:

Philipp Bossert
Student und Blogger

Über den Autor:

Digitalisierung – eins der wichtigsten und prominentesten Themen im 21. Jahrhundert, aber trotzdem für viele immer noch nicht fassbar. Philipp Bossert, Student in Berlin und Blogger. Er studiert Wirtschaftsingenieurwesen und beschäftigt sich mit der Transformation durch Digitalisierung und der damit verbundenen Entwicklung aus ingenieurtechnischer Perspektive. Weiteres Interesse liegt neben dem Studium in der Musikproduktion. Seit Jahren als Musikproduzent tätig, beobachtet Philipp Bossert das Fortschreiten der Transformation als kontinuierliche digitale und automatisierte Entwicklung.

Über The Natural Gem GmbH:
Dr. Thomas Schröck ist seit über 30 Jahren Edelsteinexperte und geschäftsführender Gesellschafter des Unternehmens The Natural Gem GmbH mit Sitz in Wien, Österreich. Er verfasste das Werk „Edelsteine als Investment: Der GEWINN-Ratgeber“, Dr. Georg Wailand (Herausgeber), Autor: Dr. Thomas Schröck.

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