Wer weniger isst kann länger leben

30. Jahreskongress des Berufsverbandes für Arthroskopie (BVASK)

Altwerden ist wertvoll, aber leider geht das Altern mit einem erhöhten Auftreten von Erkrankungen einher. Viele ältere Menschen plagen sich mit Schmerzen in Gelenken und Gewebestrukturen. Wie man das Altern verbessern und ohne allzu große Einschränkungen länger leben kann, darüber referiert Prof. K. Lenhard Rudolph auf dem 30. Kongress des Berufsverbandes für Arthroskopie (BVASK) in Düsseldorf.

Prof. Rudolph ist Leiter der Forschungsgruppe Stammzellalterung am Leibniz-Institut für Alternsforschung – Fritz-Lipmann-Institut (FLI) in Jena. Er verrät: „Bei den Grundlagen des Alterns geht es um die Stammzellen. Sie sind in fast allen Geweben nachweisbar und leider lässt ihre Funktion im Alter nach.“
Dies hat verschiedene Gründe. Zum einen werden mit jeder Zellteilung die Chromosomen immer instabiler, da die Telomere immer kürzer werden. Telomere sind die Enden unserer Erbgutfäden – sie ummanteln unsere Chromosomen und halten sie stabil – vergleichbar mit den versiegelten Enden eines Schnürsenkels. Irgendwann sind sie so kurz, dass sich unsere Zellen nicht mehr teilen können und absterben. Je kürzer die Telomere, desto kürzer ist also noch die Lebenserwartung. Zum anderen verändert sich mit dem Altern die Blutzirkulation. Die Nischen im Gewebe, in denen die Stammzellen „sitzen“, altern auch, so dass sie die Stammzellen nicht mehr richtig steuern können.

Ein ganz wichtiger Faktor des Alterns ist auch der Stoffwechsel (Metabolismus), der wiederum eng mit der Ernährung zusammenhängt. „Wir können unser Altern über Diät steuern“, so Rudolph. „Wer im jungen bis mittleren Erwachsenenalter, bis zum 40./50. Lebensjahr weniger isst, wird voraussichtlich älter und das bei besserer Lebensqualität“ Das heißt, auch Muskeln, Gewebe und Gelenke würden nicht so schnell altern und verschleißen. Und: sie könnten nach einer Operation wieder schneller heilen – trotz höheren Alters.

Der Grund ist die Anpassungsfähigkeit der Mitochondrien an eine Nahrungsknappheit. Mitochondrien sind sozusagen die Kraftwerke jeder Zelle. Bei Nahrungsknappheit arbeiten sie effektiver, um diese auszugleichen. Dadurch werden die Zellen insgesamt stärker und der Organerhalt wird verbessert.

Altwerden ist wertvoll, weil man ein längeres Leben haben und noch viel erleben kann. Aber viele alte Menschen wünschen, dass die Leiden und Erkrankungen als Folge des Alterns sich verhindern ließen. „Unsere Forschung sorgt dafür, die Probleme und Beschwerden des Alterns besser zu verstehen, um dann Therapiemöglichkeiten zu finden. Wir wollen die Gesundheitsspanne im Alter verbessern, damit wir alle möglichst lange körperlich und geistig fit bleiben können“, sagt Prof. K. Lenhard Rudolph.

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