Spektakuläre Berge, tolle Ausblicke und historische Stätten: Die Panoramastraße Blue Ridge Parkway feiert 90. Geburtstag

Amerikas „Favorite Drive“ führt auf einer Länge von 755 Kilometern durch die atemberaubenden Naturlandschaften entlang der Blue Ridge Mountains. Ein Großteil der einzigartigen Strecke verläuft durch den US-amerikanischen Bundesstaat Virginia.

Dicht bewaldete Bergkämme, Wasserfälle, sanfte Flusstäler und historische Stätten säumen den Blue Ridge Parkway, der den Shenandoah National Park in Virginia mit dem Great Smoky Mountains National Park in North Carolina verbindet. Das Besondere: Die bei Einheimischen und Besuchern gleichermaßen beliebte Panoramastraße wurde nicht als „normale“ Straße konzipiert, sondern dient einzig und allein touristischen Zwecken. Sie gilt als eine der landschaftlich reizvollsten Strecken an der Ostküste der USA und feiert am 16. Juni 2023 ein ganz besonderes Jubiläum. Denn die Idee dazu wurde vor genau 90 Jahren geboren, als der damalige US-Präsident Franklin D. Roosevelt 1933 den kurz zuvor fertiggestellten Skyline Drive in Virginia besuchte, der aus den gleichen Gründen erbaut wurde.

Baugeschichte mit Tücken

Von der ersten Idee bis zur Vollendung des heute 755 Kilometer langen Blue Ridge Parkway sollten dann allerdings viele Jahrzehnte ins Land gehen. Der Spatenstich erfolgte am 11. September 1935, der Zweite Weltkrieg unterbrach die Bauarbeiten jedoch erst einmal. Auch in der Nachkriegszeit ging es zunächst schleppend voran. Anfang der 1950er-Jahre war gerade mal die Hälfte der geplanten Strecke fertig. Ein vom National Park Service aufgelegtes Entwicklungsprojekt beschleunigte die Straßenbauarbeiten, bevor ein Rechtsstreit in den 1960er-Jahren für eine erneute Verzögerung sorgte. Erst 1987 konnte der Blue Ridge Parkway in voller Länge eröffnet werden.

755 Kilometer, 26 Tunnel, 151 Brücken

Heute können sich Besucher auf eine einzigartige, 755 Kilometer lange Erlebnisreise durch die atemberaubende Landschaft der Blue Ridge Mountains begeben und werden dafür mit spektakulären Eindrücken auch von Virginias Naturschönheiten belohnt. Unterwegs warten 26 Tunnel, 151 Brücken und natürlich jede Menge unvergessliche Eindrücke. Bei einer erlaubten Höchstgeschwindigkeit von umgerechnet rund 72 Stundenkilometern (45 Meilen pro Stunde) können Autofahrer die Panoramastraße entspannt und stressfrei genießen.

Paradies für aktive Virginia-Urlauber

Zahlreiche Halte- und Aussichtspunkte an Amerikas „Favorite Drive“ laden zu Stopps ein. Besucher können atemberaubende Ausblicke auf die Blue Ridge Mountains genießen oder sich bei einer kleinen oder größeren Wanderung die Füße vertreten. Ein absolutes Muss ist ein Aufenthalt am Peaks of Otter nahe der Stadt Bedford in Virginia. Alle drei Gipfel dieses Gebirgs-Trios sind mit Wanderwegen erschlossen und garantierten spektakuläre Aussichten auf den Lake Abbott. Anfänger wählen den knapp sechs Kilometer langen Rundweg zum Harkening Hill, die Aufstiege zum Flat Top Mountain und zum Sharp Top Mountain sind herausfordernder. An mehreren Stellen kreuzt der Blue Ridge Parkway zudem den berühmten Appalachian Trail. Wer Zeit und Lust hat, kann einzelne Etappen dieses Fernwanderwegs von hier aus in Angriff nehmen.

Wassersportler kommen ebenfalls auf ihre Kosten und können etwa vom Städtchen Buchanan in Virginia aus mit dem Kajak oder Kanu den James River entlang paddeln oder im Sherando Lake schwimmen. Dieser liegt in einer beliebten Ausflugsgegend im George Washington National Forest.

Historische Stätten und eine spektakuläre Kalksteinbrücke

Immer wieder stößt man auf dem Blue Ridge Parkway in Virginia auch auf Spuren der Vergangenheit. Im Humpback Rocks Visitor Center beispielsweise gibt eine Farm aus dem 19. Jahrhundert Einblicke in das Leben der Pioniere von damals. Fast märchenhaft mutet die Mabry Mill südlich von Roanoke an; eine wasserbetriebene Mühle, die 1903 erbaut und liebevoll restauriert wurde. Besucher können ein historisches Sägewerk, eine Getreidemühle und eine Schmiede bestaunen. Nach dem Restaurantbesuch können sie im Souvenirshop in der Mühle gleich noch gemahlenes Mais- und Buchweizenmehl als Andenken für zu Hause mitnehmen.

Spektakulär ist die Natural Bridge zwischen Afton und Roanoke. Diese 67 Meter hohe, natürliche Kalksteinbrücke entstand im Laufe der Jahrhunderte durch den Cedar Creek – einen Nebenarm des James River, der den Kalkstein ausgewaschen hat. Wer nach so viel Ruhe in der Natur Abwechslung sucht, ist im Blue Ridge Music Center genau richtig. Von Juni bis September können Besucher immer samstags im Amphitheater traditioneller Musik lauschen und sich in einer Ausstellung im Visitor Center über die Wurzeln der amerikanischen Musik informieren.

Weitere Informationen zum Blue Ridge Parkway gibt es unter www.virginia.org/places-to-visit/scenic-drives-and-byways/blue-ridge-parkway

Capital Region USA – Washington DC, Maryland und Virginia. Von den monumentalen Denkmälern in Washington DC über die beeindruckenden Berglandschaften Virginias bis hin zu den malerischen Wasserwegen Marylands – die Hauptstadtregion der USA ist das historische Herz der Vereinigten Staaten von Amerika. Das Stadtbild der lebendigen Metropole Washington DC wird geprägt durch eindrucksvolle Monumente und bemerkenswerte Museen, von denen die meisten kostenlos besichtigt werden können. Virginia beeindruckt mit seinen historischen Stätten über die Zeit des amerikanischen Bürgerkrieges, seiner einzigartigen Natur im Shenandoah National Park und den langen Stränden in Virginia Beach. Entlang der Chesapeake Bay erstreckt sich auch der Bundesstaat Maryland mit seiner Segelhauptstadt Annapolis und Baltimore als Anlaufpunkt für große Kreuzfahrtschiffe. Insgesamt 13 Ferienstraßen, sogenannte Scenic Drives, verbinden Teile der Region miteinander und laden zu einer ereignisreichen Rundreise mit dem Mietwagen ein.

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